Rika 1
Rika war eine naturverbundene, selbstbewusste, zupackende Frau, die seit sie mit 19 von zuhause ausgezogen war, für sich selbst sorgen konnte. Sie hatte zwar gerade so ihren Schulabschluss geschafft, war aber in ihrer Arbeit recht zuverlässig. Trotzdem gefiel ihr ihr Job in einer Arztpraxis nicht, sie wollte noch mehr Natur, da sie selbst in einem Dorf aufgewachsen war. Sie entschloss sich, den Sommer über eine Almhütte zu führen. Die Aufgabe war nicht leicht, sie hatte sich um die Erhaltung der Hütte und einige Tiere zu kümmern.
Ebenso war eine Bewirtung und Unterbringung von Gästen, hauptsächlich Wanderern, da man mit dem Auto gar nicht bis zur Alm kam, Teil des Jobs. Sie kam schnell in die Arbeit rein, da sie Anpacken und Fleiß gewohnt war. Es vergingen zwei Wochen ohne einen einzigen Gast auf den 2000 Metern Höhe, als endlich ein kleine Gruppe Bergsteiger einkehrte. Es waren fünf fesche junge Männer, die gut aßen und es sich gut gehen ließen, es war inzwischen schon am Dämmern und da sie schon beim dritten Schnaps waren, ging sie davon aus, dass sie übernachten würden und begann ihre zwei Zimmer herzurichten. Es ging unten in der Stube immer lustiger zu und sie verlangten noch mehr Schnaps. Sie sollte sich zu ihnen setzen, draußen war es jetzt stockdunkel. Sie war froh über die Gesellschaft, aber langsam wurden die jungen Männer etwas aufdringlich, Rika musste zwei Schnäpse mittrinken.
Irgendwann wurden die Witze der Männer immer sexistischer und anzüglicher, da sie sie auf die Bank zwischen sich gesetzt hatten, konnte sie jetzt nicht einfach aufstehen. „Die Prinzessin fragt den Frosch, wohin sie ihn küssen müsse, sagt er, das ist mein Bruder, mir musst du einen blasen!“, erzählt einer, alle anderen lachen lauthals, dann einer: „Na, Prinzesschen“, er schaut Rika an, „schon mal einen Frosch geblasen?“ Sie kommt kaum dazu zu antworten, aber alle lachen, der nächste: „Na, bei den schönen Lippen, muss sich das ziemlich gut anfühlen, da gehen bestimmt fünf Froschschwänze rein und es fühlt sich noch toll an!“