Durch die schwüle Luft fühlte sie sich als würde sie am ganzen Körper kleben und so beschloss sie trotz der späten Stunde noch schnell unter die Dusche zu springen. Während sie unter der Dusche stand schwirrten ihr die Gedanken durch den Kopf und sie musste immer wieder an die Worte denken die Frank gesagt hatte.
War sie wirklich so arrogant gewesen sich nicht genug in seine Lage zu versetzten?? Sie hatte es mit ihrem Aussehen tatsächlich immer recht leicht gehabt die Männer um den Finger zu wickeln und sie konnte sich an keine Gelegenheit erinnern bei der sie wirklich mal eine Korb bekommen hätte. Aber wie war das für ihn? Mit seinem hübschen Gesicht, dem gewinnenden Lächeln und den strahlenden blauen Augen wäre er wahrscheinlich ebenfalls der Schwarm an der Schule gewesen aber mit seinem körperlichen Handicap?? Sie selbst hatte durch ihren Ex-Freund schon erfahren müssen wie oberflächlich die Menschen sein konnten und sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass ihr Ex ganz bestimmt nicht der einzige Mensch dieser Spezies war. Frank war schon früher im Kindergarten und in der Schule gelegentlich gehänselt worden, aber er war damit schon als kleines Kind bewundernswert souverän umgegangen, gerade diese Souveränität hatte sie immer so sehr an ihm bewundert. Aber wie ist das wenn nun auch noch Gefühle ins Spiel kommen und er zurückgewiesen wurde nur weil er nicht “normal” ist? Konnte sie sich wirklich auch nur im entferntesten ausmalen wie verletzend so etwas sein musste?
Während sie aus der Dusche stieg und sich abtrocknete glaubte sie langsam zu verstehen warum Frank so reagiert hatte und sie fühlte sich als wäre sie auch noch mehr oder wenig bewusst noch zusätzlich auf seinen Gefühlen rumgetrampelt. Sie nahm sich fest vor gleich morgen früh noch mal kurz mit ihm zu reden um die Situation wieder gerade zu biegen. Sie konnte nur Hoffen, dass er ihr ihre Kurzsichtigkeit verzeihen würde und zwischen ihnen beiden wieder alles so wie früher werden würde.
Draußen tobte das Gewitter nun direkt über ihr wodurch sich die Luft zum Glück etwas abgekühlt hatte und sie entschied sich für die Nacht einfach nur einen bequemen Slip und ein dünnes Neglige über zu ziehen. Sie war gerade mit dem umziehen fertig, als es an ihre Tür klopfte. Karin öffnete die Tür einen Spalt und sah ihren Bruder vor der Tür stehen. Er machte einen ziemlich zerknirschten Eindruck und traute sich fast nicht in ihre Augen zu schauen als er sprach.
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“Hallo Schwesterherz, ich wollte nur sagen das es mir echt leid tut wie ich dich vorhin angeschnauzt habe. Ich hoffe Du bist nicht all zu sauer auf mich.”