Louis führte Lena in die Hütte. Da kommt man direkt in die Küche. Rechts geht es in den ehemaligen Käsekeller. Im hinteren Teil ist eine Dusche eingerichtet. Sie staunte. Er gab ihr ein grosses Badetuch und ein Handtuch. Und liess sie dann allein. Bald rauschte das Wasser. „Oh, tut das gut“ hörte er aus der hintersten Kellerecke. „Hm. Es soll gut tun“, dachte er. Ging in die Stube – der grösste Raum in der Hütte. Schlaf-Wohnstube. Legte eine Kassette in das Kofferradio und bald klang sanfte Musik durch den Raum. „Das war wunderbar. Danke“, sagte Lena, das grosse Badetuch um ihren schlanken Körper geschlungen. Ihr Haar im Handtuch eingebunden. „Schön“, brachte er gerade noch raus. Sein Gedanke: Unter dem Badetuch ist sie nackt! Na ja, das Tuch schien zu halten. Mit der linken Hand hielt sie es unter ihrer rechten Achsel fest. „Ist schon eine Wohltat so eine Dusche nach dem Training. Das weniger Gute ist, wieder in die nassen Klamotten steigen zu müssen.“ Jetzt reagierte Louis blitzartig. „Ach was, die waschen wir gleich. An der heissen Sonne trocknen sie schnell.“ Sie schaute ihn erstaunt, fragend an: „Zum Waschen bist auch eingerichtet?“ „Na ja, so für die kleine Wäsche zwischendurch. Für deine Sachen kein Problem. Bring mal die kleinen Textilien, die grosse Geheimnisse verstecken.“ Beide lachten. Sie nahm das Handtuch vom Kopf. Schüttelte ihr trockenes Haar frei. Erst jetzt bemerkte er ihre gut schulterlangen, dunkelblonden Haare. Sonst trug sie diese zu einem Rossschwanz gebunden. Das gab ihrem Gesicht etwas Strenges. Nun sah sie richtig gelöst aus und ganz und gar nicht unnahbar.
Lous ging zum Wachsbecken, drehte den Warmwasserhahn auf. Der Durchlauferhitzer sprang mit einem dumpfen Knall an. Bald floss heisses Wasser in den Waschzuber. Waschpulver „Express“ rein. Schon schäumte es und duftete. Lena und Louis standen nebeneinander am Waschbecken. Ihre Arme berührten sich. Keiner schien es eilig zu haben, diese Berührungen zu unterbrechen. Schauten kurz einander an. Kein zwinkern. Miteinander drückten sie die Wäsche in den Waschzuber. Wrangten sie aus. Und hingen sie wortlos auf dem Wäscheständer vor der Hütte an der heissen Sonne.