Ich kann nicht genau sagen, was mir im Kopf herum ging, aber ich war ziemlich scharf. Ich bog nach ein paar hundert Metern auf den verwaisten Parkplatz eines Baumarktes. Auto aus, Handbremse gezogen, Rock hoch geschoben – ich hatte es eilig zu masturbieren. Erst als ich mich im Autositz aufrichtete, um meine Strumpfhose unter dem Rock herunter zu ziehen, bemerkte ich das andere Auto in der hintersten Ecke des Parkplatzes. Etwa fünfzig Meter von mir entfernt Stand eine dunkle Limousine. Der nasse Asphalt reflektierte das Licht der Laternen und warf hier und da ein glitzern auf Zäune, Müllcontainer, Schlangen von Einkaufswagen und das Auto. Aber das war nicht alles. Da drin brannte Licht.
Während ich mich fingerte und daran dachte, was ich gesehen hatte, beobachtete ich das andere Auto. Es schien leicht zu Schaukeln. Ich malte mir aus, dass ich dort eingestiegen war. Ich war mit Rock und Stiefeln modisch, aber keinesfalls billig gekleidet, und hätte – das muß ich gestehen – auf dem Strich trotzdem oder gerade deswegen dazu gepasst. Ich kam schnell und heftig. Ich zog meine Unterwäsche wieder hoch und wollte gerade losfahren, als beim anderen Auto die hinteren Türen aufgingen. Eine junge Frau in meinem Alter, sie trug einen Minirock und Highheels, stieg auf dem Beifahrersitz wieder ein. Der Mann schien deutlich älter zu sein. Sie fuhren. Auch ich fuhr nach Hause, leicht aufgekratzt und ziemlich geil.
Zu Hause ging ich wieder in den Chat. Zielstrebig klickte ich einen Typen an, mit dem ich schon ein paar mal gechattet hatte und der mir ein ziemlich unmoralisches Angebot gemacht hatte. Angeblich hatte er auf ICQ ein ganzes Netzwerk von Rollenspielern, die er untereinander vermittelte. Er wollte dabei meinen Zuhälter spielen und ich sollte seine Hure sein. Ich wollte es unbedingt probieren und schickte ihm trotz meines Mißtrauens nach den Erfahrungen der Vergangenheit das verlangte Beweisfoto.
Zehn Minuten später hatte ich den ersten “Freier”, eine Stunde später waren es schon vier oder fünf. Ich durfte keinen ablehnen und mußte jeden befriedigen. Normalerweise klicke ich Leute, die den verabredeten Handlungsrahmen nicht einhalten oder mit Small Talk anfangen, weg. Aber hier gehörte dazu, jeden zu bedienen und hinterher meinem Zuhälter den Chat zu zeigen. Bereits beim zweiten “Freier” erwischte ich mich dabei, wie eine Nutte zu reden, mich an zu bieten, um den Chat in die vorgesehene Richtung zu lenken. Es war erniedrigend, aber machte mich irgendwie auch total an. Blasen, Ficken, Schlucken – ich fühlte mich unglaublich billig und geil.