Der Rest ist schnell erzählt: Nach Ende des Krieges im Mai 1945 übernahmen die Russen die hochherrschaftliche Villa in genau dem Zustand und derselben Funktion, die sie unter den Nazis innegehabt hatte. Der russische Geheimdienst war bestens informiert gewesen über die Machenschaften, aber auch über die exklusive Qualität der Damen dieses Etablissements. Auch russische Militärs wußte einen gepflegten Puff für die oberen Chargen ihrer Offiziere zu schätzen. Und Luise und ihre dienstbaren jungen Dämchen war es ziemlich egal, an welchem Mann ein geiler Schwanz hing. Eine geile Fotze kennt keine Nationalitäten!
Karl galt von nun an als der Hausdiener und Butler, und Volkmar wurde als Luises persönlicher Kammerdiener den neuen Herren vorgestellt. Gertrud und Maria wurden kurzerhand zu Geschwistern gemacht. Das Luise plötzlich zwei Töchter hatte, wurde großzügig und augenzwinkernd als Falschmeldung eines Agenten deklariert.
Das Leben im hause der Madame von Stratten ging weiter wie all die Jahre zuvor. Nur die Fabrikationsmarken der dicken Autos, die vor der Villa parkten und die Sprache, die nun guttural und rau in den intimen Zimmern bei der lustvollen Beschäftigung der Damen und Herren ertönte, hatten gewechselt. Statt geschmuggelten Cognac gab es jetzt geschmuggelten Wodka. Statt schmalzigen Walzern und schluchzenden Geigen ertönten nun schmissige Krakowjaks und derbe, klirrende Balalaikaklänge aus den großen Trichtern der Grammophone. Und statt konfisziertem Schinken fuhren die Mädchen jetzt bei den üppigen Banketten eben Krimsekt und echten Kaviar auf.
Volkmar ‘bediente’ die Damen des Hauses in jeder Beziehung vorzüglich, und auch deren hübschen, jungen Töchter erwies er in vielen intimen Stunden, einzeln oder gemeinsam, seine Referenz. Bruder Karl, der ‘Hausdiener’ genoß ungewöhnliche Rechte bei den noch jungen Damen des Hauses, die er pflichteifrigst wahrnahm. Sowohl bei der vornehmen Herrin, wie auch bei den lüsternen, allzeit bereiten, wunderschönen Töchtern. Luise, Gertrud und Maria genossen die Vorteile des Hauses, allzeit eine reiche Auswahl an Liebhabern zu haben, mit vollen Mösen. Trotzdem vernachlässigten sie ihre beider inzestiösen Beschäler in keinster Weise. Volkmar hatten drei wunderschöne, willige Geliebte, die jederzeit zu einem zärtlichen Téte à Téte bereit waren.
Wohl dem, der verwandte Seelen um sich hat!