Da das Haus meiner Eltern am Rande eines vorpommerschen Dörfchens steht und außer dem direkt angrenzenden Nachbarhaus sonst keine weitere Bebauung an das Grundstück angrenzt, gibt es hier keinerlei Belästigung durch laute oder aufdringliche Nachbarn. Nebenan wohnt ein älteres Ehepaar, die ich bereits aus Kindertagen kenne und zu denen wir Kinder (ich habe 2 Brüder und 1 Schwester) bereits damals ein fast enkelähnliches Verhältnis hatten. Beide dürften inzwischen so Mitte Sechzig sein, doch hatte ich sie in den bisherigen 3 Tagen meiner Anwesenheit hier noch nicht angetroffen. Lediglich das Auto in ihrer Einfahrt signalisierte mir ihre zeitweise Anwesenheit.
Die Terrasse ist, wie auch der übrige Garten, durch Büsche und Hecken recht gut sichtgeschützt – eine praktische Errungenschaft der FKK-Zeit. Auch der Sonnenschirm auf der Terrasse schützt vor Blicken vom nachbarlichen Balkon und so ist es derzeit keinerlei Risiko für mich, zumindest auf der Terrasse hüllenlos zu liegen. Da ich wie bereits erwähnt mit FKK groß geworden bin, bereitet es mir auch keine allzu heftigen Probleme im Freien blank zu ziehen. Dennoch ist da immer auch eine gewisse innere Unruhe und Anspannung vorhanden, denn man kann ja doch nie vollkommen sicher sein, ob und wer einem gerade dabei zu sieht. Dem älteren Nachbarehepaar will ich mich jedenfalls so nicht präsentieren, auch wenn sie mich als Kind in den Sommermonaten natürlich häufig nackt hier im Garten gesehen haben. Dennoch möchte ich in ihren Augen das brave und unschuldige Mädchen bleiben, für das sie mich hoffentlich halten.
Regungslos liege ich nun schon eine ganze Weile in der Hängeliege und die Hitze verliert immer noch nicht an Brennkraft. Ich beschließe, mir etwas zu trinken zu holen, stehe unter langsamem Lösen des inzwischen feuchten Rückens von der Liegefläche auf, als es plötzlich an der Haustür klingelt.
Da ich keinen Besuch erwarte, bleibe ich kurz wie angewurzelt stehen, ohne Anstalten zu machen, zur Haustür zu gehen. So wichtig wird’s wohl nicht sein. Zwei weitere Male klingelt es direkt hintereinander, fast schon ungeduldig. Nach kurzem Überlegen, werfe ich mir schließlich doch meinen Umhang um und gehe das Wohnzimmer durchquerend in den Hausflur. Vor dem Öffnen der Tür blicke ich in den Wandspiegel und plötzlich wird mir spürbar mulmig zumute. Mädchen, du willst doch nicht so die Tür öffnen?