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Fetisch

Träumerei

Ihr Geruch hängt mir immer noch in der Nase. Auch das Rascheln der Frisur ist noch präsent, während ich den Schlüssel meiner Wohnungstür drehe. Jacken, Regenschirm, Rucksack .. das alles fällt von mir ab. Last auf meinen Schultern bleibt.

Der gescheiterte Versuch der Annäherung lässt mich nicht mehr los. Ich ärgere mich über mich selbst. Tröste mich mit meinen Minderwertigkeitskomplexen. Sie ward geschaffen für Träumerei. Nicht für mehr. Zumindest nicht für mich.

Das dickste Plümo vermag mich nicht zu wärmen. Der trockenste Wein stoppt nicht das Fortschreiten meiner Gedanken. Wie ich in den Schlaf fand, bleibt mir selbst ein Rätsel. Vielleicht wieder dieses unsichtbare Ziehen?

Zu schemenhaft und undeutlich ist alles. Auch erinnern wie ich hier hin kam, vermag ich nicht. Die Räumlichkeiten sind mir unbekannt. Mein Unterbewusstsein setzte sie aus Klischées und Erfahrungen zusammen.

Hier stehen die Dinge, die ich als femininen Touch verstehe und die in meiner eigenen Wohnung so schmerzlich fehlen. Selbst die Geräusche sind geprägt von einem Sie. Hier rauscht, raschelt und knarrt alles anders als gewohnt.

Nackte Füße schleichen über Teppichboden. Sie setzen sich gegen die Unschärfe des Hintergrunds ab. Hier war mein Kopf genauer, präziser. Gab 100%! Wenn nicht mehr. So hätte sie ausgesehen, wenn ich jemals ihre nackte Haut hätte sehen dürfen.

Nur ein langes, blaues Hemd. Wieder so ein Klischée. Aber eins das bei mir zieht. Sie kommt mir nahe. Der Geruch des Kaufhauses wird zu ihrem. Ist aber besser, angenehmer, mischt sich mit Vertrautem und Beliebtem.

Sie hält sich an mir fest, kommt mir nahe. Leicht von unten. Schiebt sich an meinen Hals. Auch sie bemüht ihren Geruchssinn. Das Lächeln kehrt wieder. Diese tollen Mundwinkel, die Grübchen, die Lachfältchen. Die Berührung zog besser als tausend Pointen.

Meinem Körper ist kalt! Das spüre ich ganz deutlich. Vor allem im Kontrast. Denn warm ist mir überall da, wo sie mich berührt. Ihre Hand schiebt sich unter mein Hemd, während Lippen irgendetwas berühren. Ein Irgendetwas meines Körpers! Doch was genau?

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