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An einem Sommertag

Und dann, endlich war es soweit, ganz hinten am Ende des Weges ein Lichtung, das mußte der verabredete Zielpunkt sein. Eigentlich hatte sie spätestens jetzt noch alle verfügbaren Kraftreserven für einen Zielsprint mobilisieren wollen, aber der Punkt, an dem Sie das Sprinten beginnen würde, kam nicht; da waren keine Reserven mehr zu mobilisieren. Mit gleichbleibendem Tempo — gefühltem Sprinttempo — nährte Sie sich der Zielmarke.

Sie sah Sophie gemütlich im Gras sitzen, dann aufstehen und ihr lautstark Mut und Durchhaltevermögen zurufen. Die letzten Meter wurden so unendlich schwer, daß sie am Ziel angekommen, erschöpft wie nach einem Marathon stehen blieb, sich mit den Händen auf die Knie stützte — Sophie umarmte sie kurz und sagte irgendwas mit „großartig” das sie jedoch höchstens in Fragmenten wahrnahm — als sie sich auf dem kürzesten Weg zur Seite ins weiche Gras fallen ließ; sich wie ein abgestürzter Käfer auf den Rücken drehte, alle Viere von sich streckte und weder das Pochen in ihren Adern wahrnahm, noch ihr heftiges Schnauben — eine Dampfmaschine wäre sicher nicht lauter gewesen — unter welchem sich ihr Brustkorb und Oberbauch heftig hob und senkte.

Sophie setzte sich ihr gegenüber mit dem Rücken an einen Baum gelehnt und beobachtete mit einem Lächeln auf den Lippen das Schauspiel, wie Annas Atmung sich langsam normalisierte bis sie schließlich fast regungslos da lag.

Anna sah benommen in den tiefblauen Himmel und lauschte dem Rauschen der Blätter im warmen Wind, während nach und nach die Kräfte in sie zurückkehrten.

„Ich muß dringend mal pinkeln”, sagte sie zu Sophie während sie — noch deutlich gezeichnet von den Strapazen — langsam ihren Oberkörper aufrichtete. „Mach doch, ist kaum wer unterwegs heute”, entgegnete Sophie gelassen. Anna schaute sich kurz um und zog prompt ihr schwarzes Höschen herunter, auf dessen Innenseite ein schmaler schwarzer String zum Vorschein kam. Sie hockte sich an Ort und Stelle in den Rasen und ließ ihrer Blase freien Lauf. Sophie schaute zu als wäre nichts weiter, während Anna es auf dem Wiesenboden plätschern ließ, sich dann mit einem Taschentuch abwischte, aufstand und ihre immer noch völlig durchnäßten Pants wieder hoch zog.

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