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Feminisierung und Selbstfindung 02

Kurz vor zu Hause trennten sich unsere Wege, Isabel und Sandra in die eine Richtung, Melanie und ich in die andere. Als auch unsere Wege sich trennten, trat Melanie auf mich zu, nahm meinen Kopf und küsste mich heiß und liebevoll. Michaela, egal was passiert, wir beide gehören zusammen und ich stehe dir immer bei. Die letzen paar Meter fuhr ich eigentlich trotz des Super-Gau glücklich mit meinem Leben nach Hause. Dort erzählte ich meiner Mutter alles. Ihr Kommentar: oh, oh, oh, wenn das man gut geht. Und weitblickend: in den nächsten zwei Wochen solltest du sicherheitshalber keine Mädchenwäsche tragen. Ich verstand nicht warum. Aber nach etwa einer Woche hielten mich Mitschüler fest und zogen mir mein Polohemd aus und die Jeans runter. Mit Enttäuschung stellten sie fest — alles normale Jungenklamotten. Vielleicht wollte jemand Michael eins auswischen. Klar war mir, jetzt stand ich aber unter größter Beobachtung. Wie sollte es nun weitergehen?

Aber auf Mütter ist Verlass. Sie sagte, ich werde schon eine Lösung finden. Aber in einer Woche beginnen die Großen Ferien. Diese werden wir wie geplant genießen und dann sehen wir weiter. Dass im Kopf meiner Mutter bereits alles rotierte sagte sie mir nicht.

Die Großen Ferien.

Geplant war, dass Melanie und ich die meiste Zeit bei meiner Tante Brigitte und meinen beiden Cousinen verbringen sollte. Mutter wollte für zwei Wochen dazu stoßen. Wir Sechs wollten eine Radtour durch das schöne Bayern machen und überwiegend in Jugendherbergen Station machen. Tante Brigitte hatte schon vorgebucht.

Jetzt stellte sich die Frage, als was verbringe ICH die Ferien dort. Wenn möglich wollte ich diese Zeit als Mädchen nutzen, auch als Probe, wie es denn sei, dauernd als Mädchen zu leben. Meine Mutter seufzte, ich spreche das mit meiner Schwester Brigitte ab. Wenn sie zustimmt, dann wirst du aber die ganze Zeit als Mädchen verbringen und wir nehmen keinerlei Jungensachen mit. Grinsend bemerkte sie noch: wenn du mal vom Fahrrad fällst und medizinisch versorgt werden solltest — es gibt dann keinerlei Versteckspiel. Das ist dann dein Weg den du ja gehen willst. Freudig willigte ich ein, ja das will ich. Und etwas skeptisch: was werden wohl meine beiden Cousinen dazu sagen.

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