Daniel grinste die Frau neben sich stolz an. „Also habe ich in der Nacht die Kiste mit deinen Fotos herausgesucht und mit deinem Aussehen verglichen. Du hast dich nicht sehr verändert.“
Carmen löste sich langsam aus ihrer Erstarrung. Sie zog sich unbewusst, eher instinktiv das neben ihr liegende Kleid über die Brust. Ungläubig, aber ohne jeden Vorwurf in der Stimme, fragte sie Daniel. „Und du hast trotz des Wissens, das ich deine Mutter bin, mit mir geschlafen?“
„Und du hast trotz des Wissens, das ich dein Sohn bin, mit mir geschlafen? Wo ist da der Unterschied?“ Daniel lachte, richtete sich schnell auf und warf sich auf seine Mutter, die auf diesen plötzlichen „Angriff“ nicht gefasst war und sich auf den Teppich fallen ließ.
Daniel legte seine Lippen auf Carmens Mund und suchte ihren Kuss. Zögernd öffnet Carmen ihre Lippen und gab dem Drängen von Daniels Zunge nach. Sie schloss die Augen und ließ sich fallen. Befreit von einem Druck, den sie sicher nicht länger standgehalten hätte, gab sie sich dem ersten „ehrlichen“ Kuss mit ihrem Sohn hin. Es war unglaublich schöner, als sie sich jemals hätte vorstellen können.
Nach langen zahllosen Küssen holte Carmen tief Luft, legte sanft ihre Hände auf Daniels Wangen und forderte ihn so, sie anzusehen.
„Daniel, kannst du mir verzeihen?“ Carmen flehte ihren Sohn an. „Kannst du das?“
„Carmen, ist schon längst passiert.“ Daniel lachte seine Mutter an. „Meine Mutter wirst du wohl nie mehr werden. Ich habe nie eine Mutter gehabt. Und dabei wird es wohl auch bleiben.“ Daniel küsste Carmen und lachte sie an. „Dafür habe ich jetzt die schönste Geliebte und Freundin, die ich mir wünschen durfte.“