Die fünf Frauen plauderten noch mehrere Minuten miteinander. Dann entschuldigten sich Cheri und Teri, weil sie etwas trinken wollten.
Nachdem sie ihre Getränke bestellt hatten, neigte sich Teri ganz nah an Cheri heran und sagte: „Nicht schlecht, bis jetzt. Du bist noch keine 20 Minuten hier, und stehst schon auf der Speisekarte einiger Frauen.“
Cheri saugte durch einen Strohhalm einen Schluck Wodka- Tonic. Dann fragte sie leise: „Du hast gehört was Linda zu mir gesagt hat? Das war doch ein guter Einstand?“
Teri kam noch näher heran und strich liebevoll ihre Latexlippen über Cheris Latexlippen. Dann flüsterte sie: „Vergiss nicht, wer dich aufs Parkett geführt hat, Süße. Du bist heute Nacht auf Diät, meine liebe Freundin! Du darfst dir zwar die Speisekarte ansehen, aber vergesse nicht dass ich das Hauptgericht bin.“
Cheri gab Patricia einen Kuss. Anschließend sagte sie: „Keine Angst, mein Schatz. Aber der Anblick dieses wunderbaren Buffets gibt mir einen enormen Appetit! Ich sehne mich danach von dir vernascht zu werden.“
Die beiden Gummifrauen hielten ihre Cocktails in den Händen und gingen mit den Hüften im Takt der Musik schwingend durch die anderen Tänzerinnen hindurch. Teri zeigte plötzlich auf eine Frau, die ein dunkelrotes Teufels- Lack- Kostüm trug. Es war sogar ein entsprechender Schwanz daran befestigt. Die Frau trug eine glänzende rote Latexmaske mit Hörnern und äußerst hochhackige rote Plateauschuhe. Die High- Heels waren vorne und hinten schwarz angemalt, sodass sie wie Hufe aussahen. Die Teufelsfrau hatte passend zu ihrem Kostüm ihre unbedeckten Hautpartien ebenfalls knallrot angemalt. Augen und Lippen waren dunkel gefärbt. Sie hatte sich außerdem die längsten künstlichen Wimpern angeklebt, die Cheri jemals gesehen hatte.
„Das ist Janine Stevens“, sagte Teri leise. „Sie arbeitet bei uns in der Firma! Ich habe sie noch nie so vollkommen wild gekleidet gesehen!“
Cheri schaute zu der scharlachrot verkleideten Frau hinüber und erkannte sie erst auf dem dritten Blick. Im Büro trug Janine stets biedere Kleidung, das blonde Haar zurück gekämmt und eine große Brille. Cheri war entzückt. Hätte Teri nichts gesagt, Cheri hätte niemals die rote Teufelsfrau mit ihren exotischen High- Heels mit der etwas zurückhaltenden Steuerfachgehilfin aus der Buchhaltung in Verbindung gebracht!
Da näherte sich Cheri aus einer plötzlichen Laune heraus dem herumwirbelnden roten Kobold und tippte der Teufelsfrau auf die Schulter. Die rote Teufelsfrau drehte sich um und versuchte die vor ihr stehende Latexfrau zu erkennen. „Tolles Kostüm“, sagte Cheri. „Wo hast du es anfertigen lassen?“
Janine lächelte und fragte: „Gefällt es dir?“ Dabei schaute sie kurz an sich herunter. „Ich habe dieses Kostüm aus diversen Sachen zusammengestellt, die ich in einem Fetisch- Geschäft gekauft habe. Es verändert die eigene Persönlichkeit. Normalerweise ziehe ich nicht solche auffälligen Sachen an, aber heute Nacht will ich voll aus mir herausgehen!“
Cheri lächelte und nickte. Sie sagte: „Du siehst wirklich phantastisch aus.“ Dabei klopfte sie dem roten Teufel auf dem ausgeprägten Gesäß. „Äußerst sexy! Du gefällst mir!“
Dann tanzte Cheri wieder an Teris Seite und sagte froh gelaunt: „Sie hatte keine Ahnung, wer ich war. Ich habe mit ihr schon bei drei Projekten zusammen gearbeitet, und sie hat mich nicht einmal an der Stimme erkannt.“
Teri lächelte. „Es ist nicht immer so, wie man meint, Schatz. Du darfst natürlich nicht vergessen, dass sie ziemlich kurzsichtig ist. Aber keine Sorge, dich kann man in deinem Kostüm nie erkennen.“