Als ich abends nun zum vereinbarten Zeitpunkt zu unserem Treffpunk bei dem Italiener fahren wollte, bestellte ich mir natürlich ein Taxi. Mit ziemlicher Sicherheit würde ich heute mehr als ein Glas Wein trinken. Erstens trinke ich keinen Alkohol wenn ich Auto fahre, aber auch zweitens, ich hatte keine Lust mich Nächtens mit den aufdringlichen Männchen der „grünen Trachtengruppe” zu streiten und in irgendein Röhrchen zu blasen.
So ziemlich zeitgleich erreichten wir alle unseren Treffpunkt. Fr. Schulte, Fr. Meier und Sandra waren schlichtweg „erschlagen”. Hatten sie vielleicht eine overstylte Tunte oder Drag Queen erwartet? Fr. Schulze knurrte –allerdings freundlich- der/die sieht ja besser aus als wir. Nimm uns bloß nicht die Männer weg. Ich grinste frech zurück — Männer, igitt, aber könnte ich denn vielleicht Sandra ….? Jetzt mischte sich Sandra ein (auch amüsiert), ich glaub es nicht, da steh ich als Frau so harmlos rum und werde von einer Frau angemacht, unglaublich. Zu mir mit blitzenden Augen: na, vielleicht lässt sich da ja was machen –ich überleg es mir, grins. Dann marschierten wir alle in das Lokal. Ich hatte einen verschwiegenen Tisch reserviert, denn mir war klar, dass die drei Frauen nun ausfragen würden. Ich beantwortete so ziemlich wahrheitsgetreu deren Fragen und erzählte relativ detailliert meine Entwicklung. Meinen Mädchennamen „Christiane” fanden sie für mich passend und ab sofort wurde ich auch so genannt. Als ich u.a. erzählte, dass ich mit Lisa meinen ersten Sex hatte, platzte Frau Schulze plötzlich lachend los: Hey, Sandra, mach nicht so ein eifersüchtiges Gesicht. Die Erzählungen sind doch alles Historie. Und weiter, du bist doch auch keine Jungfrau mehr, oder? Sandra wurde knallrot. Ich legte unter dem Tisch meine Hand die Hand Sandras. Unsere Hände und Finger verschlangen sich ineinander.
Es wurde ein wunderschöner Abend. Der Grundstein für eine lange freundschaftliche Zusammenarbeit war gelegt. Jeder schöne Abend geht auch mal zu Ende. Wir bestellten zwei Taxis. Frau Schulze und Frau Meier hatten die gleiche Richtung nach Hause. Sandra und ich wohnte entgegengesetzt, aber die gleiche Richtung. Als das Taxi für Sandra und für mich kam, stiegen wir beide hinten ein. Dann sagte Sandra zum Fahrer: bitte zur Cäcilienstrasse. Als ich anhob um meine Adresse anzugeben, legte Sandra mir ihre Hand auf den Mund, rutsche ganz dicht an mich heran und flüsterte mir ins Ohr: ich habe für dich morgen früh auch ein frisches Höschen.