Manuela und Katja kannten das Phänomen, dass beim Anprobieren von Klamotten die Verkäuferin im Kaufhaus ständig behauptete genau dasselbe Teil für sich gekauft zu haben. In den meisten Fällen war dies sicherlich ein Vorwand um die Kunden zum Kauf des Kleides oder der Bluse zu überreden. Wenn eine Verkäuferin in einem Erotikgeschäft allerdings behauptete den ein oder anderen Vibrator ausprobiert zu haben, der den Kunden angeboten wurde, musste man das Phänomen vielleicht mit anderen Augen betrachten.
Am Ende der Beratung hatte sich Manuela für einen neuen Vibrator entschieden, der ihrem alten Gerät an Funktionen und Leistung angeblich deutlich überlegen war. Es war wie bei einem Autokauf. Denn natürlich war ein neues Auto auch leistungsfähiger als eines, dass man vor fünf Jahren gekauft hatte. Die Verkäuferin war der Meinung, dass Manuela ihre Wahl nicht bereuen würde. Da auch Katja nicht mit leeren Händen gehen wollte ließ sie sich noch in der Reizwäscheabteilung beraten und letztendlich konnte auch sie etwas an der Kasse zum Bezahlen vorzeigen.
Die Freundinnen zogen danach noch etwas durch die Stadt und steuerten dann gemeinsam die Heimatadresse an. Als sie vor ihren Wohnungstüren standen und sie ihre Schlüssel hervor kramten fragte Katja „Und…. Probierst du deinen Einkauf gleich aus?”
„Wer weiß…? Probierst du denn deine Reizwäsche an?”, erwiderte Manuela.
„Ich muss ja ausprobieren, ob sie mir passt.”, meinte Katja.
„Das muss ich doch dann auch, oder?”, sagte Manuela grinsend.
„So groß ist er doch gar nicht.”, kommentierte Katja und steckte den Schlüssel in das Schloss. „Erzählst du mir denn später ob er nach deinem Geschmack war?”
„Wenn ich ihn denn dann mal ausprobiert habe.”, entgegnete die Nachbarin.
„Dann also bis später.”, sagte Katja und verschwand in ihrer Wohnung.
Keine zwei Minuten später klingelte es an der Wohnungstür und Katja beeilte sich zu öffnen. Vor der Tür stand Manuela. Sie trug die Sachen, mit denen sie zum Einkaufen losgezogen war.
„Willst du Bericht erstatten?”, fragte Katja irritiert.