Die Ausrede war gut, aber Carmen konnte nicht verhindern, dass sie einen roten Kopf bekam. Anne sah sie eine Weile stumm an und wurde ebenfalls rot. “Ich glaube, wir müssen uns mal unterhalten.” sagte sie leise. “Komm mit.” “Verdammt!” fluchte Carmen vor sich hin und folgte Anne ins Wohnzimmer. “Du hast also gedacht, dass ich mich noch etwas hinlege, ja?” Anne setzte sich und lud Carmen mit einer Handbewegung ein, das Gleiche zu tun.
“Ja….Nein.” Carmen schüttelte den Kopf. “Ich weiß, was du gemacht hast und wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. “Seit wann weißt du davon?” fragte Anne. “Seit…Ja, eigentlich seitdem ich hier bin.” Carmen sah Anne schuldbewusst an. “Ich hab die…Vibratoren beim Aufräumen gefunden…und die Verbindung zu deinem…Verschwinden war dann nicht mehr schwer zu finden.” “Oh…hm…war das so auffällig?” fragte Anne verlegen. “Nein…es ging.” wich Carmen aus.
“Das ist mir jetzt aber peinlich.” Anne sah Carmen verlegen an. “Wenn ich bedenke, wie oft… Hast…Hast du eigentlich schon öfter Besucher abgewimmelt, wenn ich…?” “Ein paar waren es schon.” Carmen konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. “Ich finde das in Ordnung, mach dir darüber keine Gedanken. Kann ich jetzt meine Sachen packen?” “Ja, klar.” Anne musste ebenfalls lachen. “Du willst ja bestimmt früh los…. Moment mal!” Anne richtete sich kerzengerade auf und wurde bleich. “W…warum hast du gesagt, dass ich am Wochenende auch nicht da bin?” “Och…äh…nur so…du willst doch bestimmt…” “Carmen…warum?”
Carmen sah Anne nur hilflos an. “Seit…seit wann weiß du davon?” fragte Anne tonlos. “Seit einem Monat…ungefähr.” Carmens Stimme war kaum zu verstehen. “Von den Kindern weiß ich es seit…keine Ahnung, vielleicht ein halbes Jahr.” “Das ist doch…nicht möglich…” Anne schlug die Hände vors Gesicht. “Die ganze Zeit…Oh, mein Gott.”
Carmen stand rasch auf und holte eine Flasche Cognac und ein Glas aus dem Schrank. Schnell schüttete sie Anne einen großen schluck ein und hielt ihr das Glas hin. “Hier.” “Ich…ich kann doch jetzt nicht…” “Trink das!” fuhr Carmen sie an. Erschrocken nahm Anne das Glas und kippte den doppelstöckigen Cognac in einem Zug herunter. Carmen schüttete das Glas noch einmal voll.” “Entschuldige, aber…” sagte sie leise. “Schon gut.” Anne winkte ab. “Das hab ich gebraucht. Ich kann es einfach nicht fassen…” Anne stürzte das nächste Glas hinunter. “Hast…Hast du jemandem davon erzählt?”