Das Wasser war ruhig und angenehm kühl. So machte er ein paar Züge hin und her, um dann zur Sandbank rüber zu schwimmen. Dort konnte er sitzen und den Strand beobachten. Es waren ein paar Familien da, ein paar Paare, aber wenige in seinem Alter. Einige Männer hatten Bäuche und deren Frauen auch. Sabine stach aus der Menge heraus. Seine Tante hatte sich inzwischen frei gemacht. Sie trug einen Bikini-Zweiteiler, der seitlich an den Beinen ganz schmal war. Ihr Busen war geradeso bedeckt. Er sah rüber und erahnte ihre Brüste und es schien ihm, als könne er durch den Stoff hindurch sehen. Je länger er auf den Busen seiner Tante blickte, umso mehr Stoff verschwand in seiner Vorstellung; plötzlich sah er sie obenrum nackig. Er sah den herrlichen Busen so, wie er ihn zuvor im Badezimmer gesehen hatte, als sie ihm diese herrlichen Gefühle beschert hatte. Da merkte er, wie sein Penis sich aufrichtete.
Sabine genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und hatte sich gerade abgelegt, als von hinten eine Stimme rief.
»Huhu, Sabine!«
Sie drehte sich um, da kam auch schon Nadine mit dem Rad an. In dem Lenkerkörbchen befanden sich ein paar Dinge, die sie eingekauft hatte.
»Hallo. Bist du nicht arbeiten? Hab dich doch heute Vormittag bei uns vorbeifahren sehen.«
»Ich hab zwei Tage frei. War im Ort ein paar Dinge erledigen und beim Frisör.«
Sabine hielt den Kopf etwas schräg und fragte, »bei dem Frisör?«
Nadine grinste.
»Verstehe«, erwiderte Sabine.
»Die Temperaturen sind ja kaum noch auszuhalten. Wir wollen uns mal kurz abkühlen. Bleib doch noch ein Weilchen, dann radeln wir zusammen zurück.«
»Ja, warum nicht. Wer ist wir? Ist Uwe mit?«
»Nein mein Neffe da draußen.«
Sie blickten aufs Wasser raus.
»Sag mal, Uwe erzählte neulich, dass jetzt die Leute schon nackig angefahren kommen auf die Insel. Er hat zwei mit freiem Oberkörper im Caravan auf der Brücke gesehen.«
»Das kann gut sein. Erlaubt ist es nicht, aber es wird immer schlimmer bzw. immer offener auf der Insel. Damals im ersten Jahr war das irgendwie natürlicher, eben echter FKK. Weißt ja selber noch, als du uns damals ausgeholfen hattest.«
»Ja ja, erwähn das aber nicht vor meinem Neffen, Uwe weiß nichts davon, dass ich mal ne Woche tagsüber bei euch war, statt im Laden. Und wie ist es jetzt?«
»Die Leute werden immer offener für alles. Vor allem seit der Betreiber nach dem ersten Jahr die Werbetrommel gerührt hatte. Die Werbeagentur hatte unsere Campinginsel als Nacktparadies vermarktet. Das müssen wohl manche mit zwielichtigen FKK-Swinger-Oasen an Stadtrandlagen verwechselt haben. Auf einmal nahmen die Buchungen unglaublich zu. Und auch aus dem Ausland kommen seither viele. Die machen dort jetzt Nackt-Wettbewerbe und alles mögliche.«
»Ah ja. Also weißt du, eigentlich ist es ja ganz gut, dass ich dich mal ungestört sprechen kann. Ich habe doch meinen Neffen gerade da und da hat sich nun eine komische Situation ergeben.«
Sabine blickte rüber zur Sandbank und es kam ihr vor, als ob Edgar wie versteinert mit starrem Blick da saß und zu ihnen rüber blickte. Nadine sah jetzt auch rüber.
»Erzähl Sabine, er macht doch einen ganz netten Eindruck.«