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Sexgier und die Folgen

Nun stand ich aber vor einer großen Hürde – mein Arbeitsplatz. Ich war bei einem größeren Mittelständler der Leiter Rechnungswesen. Wie mache ich das Ganze meinem Chef klar, und dann noch meinen Mitarbeiterinnen. Ich hatte zwar aus Thailand angerufen und mitgeteilt dass ich einen Unfall hatte, und ihn gebeten, meinen Arbeitsplatz nicht zu vergeben dem er auch zugestimmt hatte. Aber jetzt würden die Weichen meines weiteren Berufslebens gestellt. Ich verabredete mit meinem Chef, Herrn Müller, einen Termin unter vier Augen. Als ich sein Büro betrat und er mich erst nach längeren Sekunden erkannte, fiel er fast von seinem Drehstuhl. Ich erzählte ihm eine Geschichte eines Autounfalls, den ich fast nicht überlebt hätte. Da ich eine Kopfverletzung erlitten hatte und „unten rum” alles zerstört war, hatten sich die Ärzte zu dieser Lösung entschieden. Ich bemerkte auch, dass ich mich mittlerweile damit arrangiert hatte. Und ich eigentlich froh war, dass, wenn es schon passiert war, dies in Thailand erfolgte. Die Ärzte dort kennen sich mit solchen Operationen wohl besonders gut aus. Herr Müller stimmte mir zu, in Deutschland hätte man mich wohl zusammengenäht und zusammengenagelt, und mich dann als Zombie entlassen. Dann kam Herr Müller auf mich zu, betrachtete mich von allen Seiten und zeigte erstmalig private Züge zu einem Angestellten. Frau Berger grinste er, ich muss zugeben, sie sehen wirklich sehr gut aus — sie könnten glatt in mein Beuteschema passen. Der Bann war gebrochen. Jetzt wollen wir mal ihre Mitarbeiterinnen in Kenntnis setzen. Ich erzählte denen die Geschichte mit dem Unfall und was sich daraus ergeben hat. Sie waren alle baff und staunten nur. Mir war klar, dass im Laufe der Zeit sicherlich neugierige Fragen gestellt würden. Um aus der momentanen Situation die Spannung zu nehmen witzelte ich: liebe Kolleginnen, wir werden uns zukünftig die Sozialräume teile. Ich hoffe, ich finde noch einen Platz auf der Ablage, wo ich meine Kämme, Bürsten, Haarspray und Sonstiges unterbringen kann. Die Frauenbande brüllte vor lachen. Auch hier war das Eis gebrochen.
Dann begann der Alltag. Im Büro lief fachlich alles so weiter wie früher. Ab und zu wurde ich, allerdings immer leicht verschämt, gefragt, wie ich mich denn fühle. Und ob denn mein Busen echt wäre. Erst nach vier Wochen traute sich eine Kollegin zu fragen, wie es denn „so da unten aussähe”. Wenn ich dann offen berichtete, dass mein Körper an den gleichen Stellen erregt reagieren würde wie bei ihr, beendete sich das Gesprächsthema wie von selbst. Keine der Frauen wollte nun doch nicht über die persönliche Empfindlichkeit ihrer Kitzlers Auskunft geben bzw. mit mir vergleichen. Ich grinste immer im Stillen.

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