sagte sie mit kalter Stimme, beugte sich vor und riß den Klebestreifen mit einem Ruck von meinem Mund. Dann drehte sie mich unter dem Stuhl herum, so daß ich auf meinem Bauch lag.
Ihre Füße stellte sie auf meine Schultern und verdammte mich dadurch zur Bewegungslosigkeit.
Ich konnte nur hören, daß sie irgend etwas mit dem Essen auf dem Tisch über mir machte.
Schließlich stellte sie den Teller unter den Tisch, vor meinem Gesicht, ab. Ich blickte auf eine unappetitlich aussehende Pampe, da sie das Essen zerkleinert und alles miteinander verührt hatte.
“Fress’ das Zeug, welches ich für Dich gekocht habe, oder es geht Dir schlecht…” drohte sie mir.
Um ihre Forderung zu unterstreichen, stellte sie mir einen Fuß auf den Hinterkopf und drückte meinen Schädel nach unten. Angeekelt begann ich, wie ein Hund, den unansehnlichen Brei von dem Teller aufzulecken. Ich würgte und fühlte mich gedemütigt.
Doch der Druck ihres Fußes auf meinem Hinterkopf ließ mich nicht zweifeln, wer hier die Herrin war.
Ich leckte den Teller spiegelblank und Frau Werner nahm ihre Füße von meinem Körper.
Dann zerschnitt sie das Klebeband an meinen Handgelenken und ich durfte aufstehen.
“Eine Bestrafung, die Du hoffentlich nicht so schnell vergißt,” höhnte sie, als ich aufgestanden war.
“Ja, Frau Werner,” antwortete ich kleinlaut und begann den Eßtisch abzuräumen.
Ich schwor mir, daß ich nie wieder zu spät kommen würde…
Am nächsten Tag war mein Freund Kevin nicht zur Schule gekommen. Trotzdem trödelte ich auf meinem Heimweg. Irgendwie ließ ich mir für alles extra viel Zeit, bis ich endlich zu Hause ankam. Wie ein begossener Pudel schlich ich an Frau Werner vorbei in ihre Wohnung, als sie mir schweigend und mit strengem Blick, die Tür öffnete.
Wie in Trance zog ich meine Jacke aus und wusch meine Hände. Dann ging ich zu ihr in das Zimmer. Mit gesenktem Blick blieb ich in der Mitte des Raums stehen, ohne es zu wagen einen Blick in Richtung des gedeckten Eßtisches zu werfen.
“Was soll ich nur mit Dir tun?” riß mich ihre scharfe Stimme aus meiner Demut.