Das Essen kam, und langsam beruhigte ich mich wieder. Ich schien keineswegs der einzige zu sein, der nach der Aufregung und den “Anstrengungen” des heutigen Tages großen Hunger verspürte, denn alle schlugen kräftig zu. Die Gesprächsthemen blieben deswegen aber nicht weniger pornographisch.
“Ihr glaubt nicht, wer vor ein paar Tagen im Supermarkt vor mir an der Kasse stand!” Tamara schlachtete mit breitem Grinsen ihre Lasagne. “Erinnert ihr euch noch an Opa Willy?”
Kitty, die nur Salat aß, nickte. “Ja klar! “Opa Willy der Teenie-Fänger”, so ein kleiner, dicker Lustmolch mit Glatze. Besserte mit Fickfilmen seine Rente auf. Stand noch gut im Saft für sein Alter, trotzdem ging der Witz ´rum, dass er sich demnächst einen Zivi sucht, der für ihn die Mädels fickt.”
Robbie lachte. “Das war kein Witz, was glaubt ihr wie ich zum Porno gekommen bin?!”
“Also ich fand´ das immer ein bisschen grenzwertig.” Becky verzog das Gesicht. “Diese extrem auf junge Schulmädchen getrimmten Frauen, und dann diese kranken Szenarios: “Hallo, du Süße, ganz allein unterwegs? Willst du nicht mal zu mir ins Auto steigen, ich zeig dir auch meinen Lutscher!” Das war nun wirklich nicht mein Ding!”
Kitty war wenig beeindruckt. “Opa Willy war harmlos!”
“Ja, Opa Willy schon, aber die Typen, die sich seine Filme ansahen… Ich find´s gut, dass er letztes Jahr endlich aufgehört hat.”
“Also ich mochte ihn!” Jaqueline, die ständig mit ihrer Pasta herumalberte, tat damit alles für Snakes ungeteilte Aufmerksamkeit, nahm aber nach wie vor am Gespräch teil.
Becky warf ihre Serviette in die Richtung des blonden Mädchens. “Du freust dich jedes mal, wenn dir irgend ein klappriger alter Knacker einen Lutscher schenkt!”
Die kleine Blondine machte eine Schmollschnute. “Opa Willys Lutscher war ganz bestimmt nicht “klapprig”! Zumindest nicht bei mir.”
Tamara zog einen Käsefaden zwischen ihre Lippen. “Auf jeden Fall waren wir einen Kaffee trinken und haben uns sehr nett unterhalten. Und wisst ihr was, Opa Willy wird nächste Woche 75!”
“Respekt, du perverse Drecksau!” Amir hatte kein Problem dabei, mit vollem Mund zu reden. “Ich will als alter Sack auch noch Pornos drehen!”
“Ja klar! Die Frauen werden sich vor dir auf die Bäume flüchten, und du wirst zu schwach sein um hinterher zu klettern!” Kitty zog einmal mehr eine ihrer Augenbrauen hoch, etwas, das mich bereits in meinen Träumen verfolgte. “Was ist mit dir Alex? Hast du auch Bock auf 50 Jahre Sex-Karriere?”
Ich zuckte die Schultern. Im Moment wusste ich nicht mal, ob ich mit zwanzig noch Pornos drehen würde, obwohl ich es natürlich sehr stark hoffte. Mein Gott, ich war noch so jung! Und mein Leben schien erst letzte Woche ganz neu begonnen zu haben!
Kitty wartete keine Antwort ab, sondern wandte sich Jaqueline zu. “Vielleicht solltest du deinem Lieblings-Suggardaddy was zum Geburtstag schicken, eine Karte, und vielleicht einen getragenen Schlüpfer oder so!”
Jaqueline kaute auf ihrer Unterlippe, so als würde sie das ernsthaft in Erwägung ziehen. “Ich glaube, genau das werde ich auch tun!”