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Lebe deinen Pornotraum – Teil 5: Pornopause

Die Teller wurden abgeräumt, und während die Diskussion begann, ob man noch ein Dessert essen sollte oder nicht, verabschiedete ich mich in Richtung Toilette. Als ich von dort zurückkehrte, war Kitty gerade dabei eine Anekdote nach der anderen aus ihrer Casting-Erfahrung abzufeuern.
“… sein Schwanzpiercing verhakte sich in ihrer Zahnspange, gerade als er kam! Und sie hasste Sperma im Mund!! Benno und ich haben auf dem Boden gelegen und uns vor Lachen fast bepisst! Er führt schreiend einen irren Tanz auf, und sie versucht zu fliehen und bekommt den ganzen Schnodder trotzdem direkt in die Fresse geballert. Glücklicherweise ist bei keinem ein bleibender Schaden entstanden, aber von denen haben wir nie wieder etwas gehört. Das wohl katastrophalste Pärchencasting, dass wir je hatten, aber sicher auch eins der lustigsten!”
“Ey, die will Pornoschlampe werden und schluckt kein Sperma? Selbst dran schuld, die dumme Fotze!” Amir schüttelte ungläubig den Kopf.
Bcky richtete genervt die Augen gen Himmel. “Laber nicht so eine Scheiße, du Penner! Bei mir hat´s fast ein Jahr gedauert, bevor ich mich überwunden habe zu schlucken!”
Kitty kam unterdessen gerade erst in Fahrt. “Aber das Allerschärfste was ich je beim Casten erlebt habe, das war diese winzige Transe! Ich meine, die sah aus wie ein niedliches kleines Mädchen, und dann packte sie dieses Riesenrohr aus! Okay, rein objektiv hab´ ich bestimmt schon größere gesehen, aber sie war eben so zierlich und goldig und alles… So ein Hammer, ich schwör es euch, Leute! Ich war sofort total angeschärft und frage sie, ob sie´s auch mit Frauen macht. Glücklicherweise war die Antwort ja. Eine meiner letzten Szenen, und eine von den geilsten…”
“Die hab´ ich gesehen! Tolle Sache, aber richtige Männer mit großen Schwänzen sind mir irgendwie lieber…” Jaqueline saß dem breit grinsenden und offensichtlich kaum etwas von unserer Unterhaltung verstehenden Snake mittlerweile schon fast auf dem Schoß. Mit einer Hand war sie eifrig mit irgend etwas unter dem Tisch beschäftigt, das maßgeblich zu Snakes guter Laune beizutragen schien.
Tamara sah womit und schüttelte den Kopf. “Schämt euch, ihr Schweine!” Auch Becky beugte sich vor, um einen Blick auf das fragliche Geschehen zu werfen, und war erheblich beeindruckt. “Da denkt man, man hätte schon alles gesehen, und dann geht´s doch immer noch eine Nummer größer! Viel Glück damit, Blondie!”
Jaqueline, spürbar erfreut über all die Aufmerksamkeit, lehnte ihr Köpfchen an Snakes Schulter. “Erzähl doch noch mal die Story von dem Typen, der zum Casting kommt und in der Frau seine alte Sandkastenliebe erkennt, die er zwanzig Jahre oder so nicht gesehen hat, das fand´ ich irgendwie total süß!”
Robbie grinste. “Was denn? Plötzlich in romantischer Stimmung, oder wie?”
Jaqueline streckte ihm die Zunge raus, doch Kitty hatte plötzlich anderes vor als weiter zu erzählen. Sie starrte direkt an meinem Ohr vorbei und ihr Ausdruck bekam etwas regelrecht raubtierhaftes. “Später vielleicht, ich hab´ da was im Auge!”, und mit diesen Worten stand sie auf, um hinüber zu der Bedienung zu gehen, die am Tresen stand und für den Augenblick nichts zu tun zu haben schien.
Fasziniert beobachtete ich das nun folgende, geflüsterte Gespräch zwischen Kitty und der Kellnerin. Irgendwann sah ich, wie Kitty das blonde Mädchen, dass sich zunächst leicht unwohl zu fühlen schien, leicht an der Hand berührte. Dann rückten beide dichter aneinander heran, und Kittys Mund kam ihrem Ohr ganz nah.
“Eine erkannte Chance ist ein halber Treffer!” Tamara lehrte ihr zweites oder vielleicht auch schon drittes Glas Wein für diesen Abend.
Amir, der als einziger von uns vor einem großen Eisbecher saß, sah, was ich sah, und ließ fast den Löffel fallen. “Mann, das gilt nicht! Die Jagd ist erst eröffnet, wenn alle aufgegessen haben, so haben wir das bisher immer gemacht!”
Seine Reaktion angesichts der neuen Entwicklung war empört-belustigt, meine Gefühle waren dagegen schwerer zu beschreiben. Ich hatte es natürlich besser gewusst als mir an diesem Abend konkrete Hoffnungen auf Kitty zu machen. Doch es war sinnlos zu bestreiten, dass diese unberechenbare, rätselhafte und selbstbewusste junge Frau mit den wilden Haaren und der noch wilderen Vergangenheit seit unserem ersten Treffen einen erheblichen Teil meiner nicht nur sexuellen Fantasie beanspruchte. Irgendwo tief in mir hatte ich gehofft, dass sie in mir mehr sah als bloß einen weiteren Penis zur Herstellung von Pornofilmen, wenn schon nicht einen Liebhaber, dann zumindest einen Freund. Heute Abend aber hatte sie sich so gut wie gar kein Interesse für mich gezeigt.
Und jetzt das! Sie ließ mich zusehen, wie sie sich ganz offen an eine andere Frau heranmachte! Der Unglauben und die widerstreitenden Gefühle in meinem Blick waren wohl überdeutlich, denn Becky beugte sich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu mir herüber. “Beeindruckend, was? Kitty hat das unfehlbare Lesbenradar. Sie kann irgendwo hingehen – egal wohin – sie checkt die Frauen ab, und innerhalb von ein paar Minuten weiß sie, welche sie abschleppen kann und welche nicht. Ich schwöre, ein paar von ihren Schlampen wussten vorher selbst nicht, dass sie auf andere Frauen stehen!”
Ich musste schlucken, bevor ich etwas darauf erwidern konnte. “Das macht sie also öfters?”
“Weiber aufreissen? Ja klar, wir bekommen ja direkt mit, was sie so in ihr Bett schleppt…”
“Ihr wohnt zusammen?”
Becky nickte. “Ja, Tamara, Kitty und ich. Sozusagen ´ne Porno-WG. Wobei Kittys Zimmer allerdings mehr so ein eigener Kleinstaat ist…”

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