Am Freitagmorgen schon begann ich einen großen Korb zu richten, mit belegten Broten, selber gemachtem Pudding und vielen Früchten. Die Männer dachten sicher nicht daran, denn sie kamen direkt von der Arbeit ans Boot. Auf dem Weg dorthin wollte ich noch ein paar Flaschen Limonade holen, wie gut dass mein Rad zwei Körbchen hatte. Ich war die erste am Steg, wusste schon wo der Schlüssel versteckt war. Die Bootsnachbarn grüßten auch freundlich. Irgendwie hatte ich noch ein schlechtes Gefühl dabei, für mich wirkte es immer Dekadent, auf das größte Boot am Steg zu steigen.
Während ich unten alles in den Kühlschrank räumte und auf Gasbetrieb stellte, war oben an der Lautstärke von Weitem zu hören, dass wohl die anderen nun auch eintrafen. Durch ein schmales Fenster sah ich sie kommen, die Männer in lässiger Freizeitkleidung, Sina in einem engen Minikleidchen mit Ballerinas. Unglaublich, Sina ließ sich sogar ihre Badetasche von Waldemar (ja, der Kollege von Alois heißt wirklich so) tragen. Ein freundliches Hallo, geschäftiges Treiben. Einige Kommandos später fuhren wir tatsächlich langsam noch mit Motorkraft durch den engen Kanal, mit Sina als Gallionsfigur stehend am vorderen, noch zusammengerollten Segel. Ein schöner Anblick: Ein knappes Minikleidchen welches den flachen Bauch, Beine und Po betonte, zart gebräunte Haut, moderne Sonnenbrille. Begleitet von den neidischen Blicken der Stegnachbarn, allesamt schon Pensionäre. Wobei ich jetzt nicht sagen kann, ob die Blicke dem Boot oder den beiden weiblichen Passagieren galt.
Alois und ich saßen hinten im Cockpit eng nebeneinander gekuschelt an dem riesigen Steuerrad, was niemanden interessierte, da Waldis ganze Sorge und Aufmerksamkeit Sina galt. Mit fast peinlicher Geschäftigkeit zeigte er ihr alles Nötige und Unnötige, erklärte Geduldig. Alois spottete, dass sie sicher nur die Hälfte von allem Verstand, aber solange Männer wichtig reden können…. Wir brauchten uns um nichts kümmern, Waldi zog alleine mit der zaghaften Unterstützung von Sina die Segel auf, fragte ganz Wichtig unter Deck mit Funk den Wetterbericht an, holte einige dünne Luftmatratzen, damit Sina sich in die Sonne legen könnte.