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Treibholz

„Darf ich Dir was sagen?“, begann Tebbe auf halbem Weg.

„Klar, sag nur.“ Mick hoffte, von Tebbe ein freundliches Wort zu hören.

Tebbe sprach in einem ruhigen, warmen Ton: „Wir haben uns zufällig getroffen, nun gehen wir wieder auseinander. Das ist im Leben fast immer so. Wir hatten unseren Spaß, mehr ist halt nicht drin.“

Mick schluckte. Er hatte von dem Abenteuer keine große Freundschaft erwartet, doch nach ihrem gemeinsamen Erlebnis erhoffte er sich ein klein wenig Wärme. Tebbe war kalt wie ein Eisberg.

„Wir sind wie Treibholz.“ Tebbe sprach in Rätseln.

„Was soll denn das jetzt heißen?“ Mick blickte gar nicht mehr durch.

„Menschen sind wie Treibholz. Das kommt von irgendwo her, wird von der Strömung des Lebens an einen Strand angespült und bleibt dort eine Weile. Dann wird es wieder von einer Welle aufs Meer getragen und treibt weiter bis zu einem anderen Strand. Wir sind alle ein wenig heimatlos.“
Tebbes Worte schnitten Mick ins Herz. Seine Worte klangen wie von einem alten Mann, nicht von einem jungen Burschen.
Was war Tebbe für ein Mensch?

Die Jungen trennten sich, als sie das Dorf erreichten. Tebbe ging seines Weges, Mick zur Pension, um mit seinen Eltern zu Abend zu essen. Sie sahen sich nie mehr.

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