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Fetisch

Die falsche Therapie

Fast die gesamte nächste Woche spürte ich noch die schmerzhaften Nachwirkungen meiner Therapie. Aber ich schien geheilt. Irgendwann sah ich einen Werbespot für Golden Lady Strumpfhosen im Fernsehen und überlegte mir, ob ich diesen nicht beim nächsten mal auf Video mitschneiden sollte. Doch ich verwarf diesen Gedanken schnell als perversen Rückfall.
Im Kaufhaus erwischte ich mich dabei, wie ich von der Rolltreppe aus in die Damenschuhabteilung starrte, weil ich dort eine Frau beobachten konnte, die grade ein neues Paar Schuhe anprobierte. Deutlich prägte sich mir das Bild ihrer Zehen in der verstärkten Spitze ihrer schwarzen Strumpfhose ein. Es verfolgte mich bis nach Hause, wo ich mich schnell unter der Dusche abkühlte.
Am nächsten Tag beobachtete ich die türkische Nachbarin, wie sie den Müll nach draußen brachte. Deutlich konnte ich ihre bestrumpften Fersen in ihren Hausschlappen erkennen, während sie zur Straße schlürfte. Ich ertappte mich dabei, wie ich vor dem Einschlafen an diese Szene dachte und an meinem Penis herum spielen wollte.
Den darauf folgenden Tag war ich wieder zufällig im Kaufhaus. Irgendwann bemerkte ich, daß ich mehrfach mit den Rolltreppen rauf und runter gefahren war und jedesmal heimlich in die Damenschuhabteilung gestarrt hatte. Aber ich entdeckte nur eine Verkäuferin, die hinter ihrer Kasse mit einer Ferse ihres müden Fußes aus ihrem Schuh geschlüpft war.
Schnell ging ich nach Hause und setzte mich vor den Fernseher in meinem Zimmer, wo ich ziellos von Kanal zu Kanal umschaltete. Immer wieder schaute ich mir Werbeblöcke an, doch die Golden Lady Werbung sah ich nicht. Statt dessen starrte ich irgendwann eine politische Diskussionsrunde an, in der eine ältere Frau in Strumpfhose saß. Jedesmal wenn die Kamera ihre Beine einfing oder ich sogar ihre Fußrücken in den schwarzen Pumps erblickte, war ich glücklich.
Ich ging unter einem Vorwand zu den türkischen Nachbarn und versuchte heimlich die Füße der Nachbarin zu betrachten. Mit einer Tasse Salz kam ich zurück in meine Wohnung und setzte mich wieder vor den Fernseher.
Nachdem ich wieder ziellos durch alle Programme geschaltet hatte, blieb ich bei dem Film “P.I. Warschawski – Detektiv in Seidenstrümpfen” hängen, in dem Hauptdarstellerin Kathleen Turner gleich zu Beginn zeigt, wie sie sich mit einem Fußtrick einen Mann angelt. Doch Hollywood hielt nicht was es versprach und das war es auch schon in diesem Film an Fußerotik-Szenen.
Frustriert ging ich ins Bett und dachte vor dem Einschlafen wieder an Frau Kellers Füße. Mir wurde endgültig klar, daß ich noch nicht von meinem krankhaften Fußfetisch geheilt war und nahm mir vor, Tanjas Mutter am nächsten Tag anzurufen.

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