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Die Zunge

Verliebt hatte ich mich nicht in ihn. Ich mochte ihn gern, dass stimmt, aber ich starb nicht an Liebeskummer. Aber ich beschloss in Zukunft vorsichtiger zu sein. Natürlich traf ich auch weiterhin Männer und mit manch einem ging ich ins Bett. Mal war es gut, mal weniger. Hatte ich niemanden, mit dem ich Sex haben konnte, griff ich zur altbewährten Methode der Selbstbefriedigung. Nach und nach bekam ich eine recht ansehnliche Sammlung von Toys und verbrachte so manchen Abend damit, mir mit ihnen die Zeit zu vertreiben. Dann las ich in einer Fachzeitschrift diese Anzeige.

„Junges Unternehmen sucht junge(n) Juristin/Juristen mit Kenntnissen im Wirtschaftsrecht zur Festanstellung.“ Dann folgten die Bedingungen und je mehr ich mich mit ihnen beschäftigte, um so mehr kam ich zur Überzeugung, dass das genau das war, was ich suchte. Ich bewarb mich und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Es war ein gutes Gespräch und schon wenige Tage später erhielt ich die Zusage. Wieder einmal hieß es für mich, meine Zelte abzubrechen und mich einer neuen Herausforderung zu stellen. Doch ich freute mich darauf. Genau genommen hielt mich nichts in der fränkischen Idylle.

Wenige Tage vor meinem Arbeitsbeginn, stand ich also vor dieser Gartentür. Ich hatte mich dazu entschieden zunächst eine möblierte Wohnung zu nehmen, um dann in Ruhe auf die Suche nach etwas Eigenem gehen zu können. „Gorenflo“ stand auf dem blitzblank polierten Klingelsc***d. Der Summer ertönte und ich stand endlich vor meiner Vermieterin. Frau Gorenflo war eine ältere Dame mit weißbläulich schimmernden Haaren. Sie führte mich in ihren Salon, wie sie es nannte, servierte Tee und Gebäck. Altmodisch sah es hieraus. Schwere Möbel, dicke Teppiche. Kein Ort an dem ich mich wohlfühlen konnte. Doch ich wusste, meine zukünftige Wohnung würde anders aussehen. Bis vor kurzem hatte dort nämlich noch ihre Tochter gewohnt und die war etwa so alt wie ich. Jetzt war sie ausgezogen und Frau Gorenflo vermietete ihre kleine Wohnung.

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