Unser Weg führte uns zwischen zwei großen, mannshohen Zelten hindurch, in die mindestens 20 Personen passten. Direkt dahinter begann der Wald, der an dieser Stelle ziemlich dicht mit allerlei hohem Gestrüpp zugewachsen war. Langsam konnte ich mir denken wohin sie wollte. Vielleicht zu einer einsamen Waldhütte oder einer schönen grasbewachsenen Lichtung im Sonnenlicht. Nicole wollte heute doch noch mit Bällen spielen und das waren sicherlich keine Handbälle!
Als wir fast schon zwischen den beiden Zelten durch und im Wald waren, hörten wir aus dem rechten Zelt ein kurzes, leises weibliches Gekicher. Gefolgt von einer männlichen Stimme, die aber nicht zu verstehen war. Nicole, die schweigend vor mir gelaufen war, blieb neugierig stehen und bedeutete mir ruhig zu sein. Auch meine Neugier war plötzlich wach geworden. Nicole versuchte leise durch eines der drei Fenster aus durchsichtiger Folie auf der Längsseite des Zeltes zu sehen, gab es aber schnell auf. An dieser Stelle waren wir nicht mehr sichtbar vom restlichen Zeltplatz, trotzdem wollten wir dann doch nicht riskieren mitten zwischen den Zelten erwischt zu werden. Es konnte ja jederzeit jemand um die Ecke kommen.
Nicole nahm mich bei der Hand und zog mich einfach weiter. Ich kam mir fast vor wie ein Spion, so leise wie wir jetzt am Zeltende in den Wald schlichen. An der anderen Längsseite angekommen, stellten wir fest, das unser Vorhaben unter einem guten Stern stand. Die Längsseite war direkt am Waldrand und hatte auch drei Fenster. Außerdem machten die großen Bäume über dem Gestrüpp sehr viel Schatten, das wir uns relativ sicher bewegen konnten. Zwar waren zwei Fenster mit Plane verdeckt, aber am mittleren sahen wir einen kleinen Spalt von etwa 5 cm. Auch die Plastikfolie war hochgebunden. Leise und vorsichtig schlichen wir gebückt weiter, Nicole vorneweg.
Als Nicole am Fensterspalt angelangt war, der im tiefen Schatten lag, wartete sie, bis ich hinter ihr stand. Der von uns gewählte Platz war hervorragend. Nur wenn jemand um das ganze Zelt kam, würde er uns vielleicht entdecken, weil uns das hohe Gebüsch zusätzlich verdeckte. Um sich durch eine schnelle Bewegung nicht zu verraten, ging ihr Kopf dann langsam Richtung Fenster. Nicole schaute vorsichtig durch den Spalt. Dann bedeutete sie mir, auch zu gucken. Ich näherte mich ihr langsam, bis ich eng hinter Nicole stand, mein Kopf auf ihrer Schulter lag und ich auch das Vergnügen hatte, durch den Spalt zu sehen.