Nadja stellte sich an das Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Nachdem sie das Gesicht abgetrocknet hatte, näherte sie sich der Badewanne und nahm auf dem Wannenrand Platz. Jasmin legte ihr Buch zur Seite und sah ihre Mutter erwartungsvoll an. Nadja realisierte, dass sich die Brüste ihrer Tochter oberhalb der Wasseroberfläche befanden, da nicht viel Wasser in die Wanne gelaufen war. Sie sahen vollständig entwickelt aus, was Nadja bestätigte, dass ihre Tochter eine reife Frau war, zumindest körperlich.
Es wunderte sie nicht, dass Bernd ihren Reizen erlegen war. Reizvoll war Jasmin allemal. „Wie geht es dir?”
„Ganz gut, glaube ich”, erklärte Jasmin.
„Ich habe vorhin etwas geschlafen”, erklärte Nadja. „Und auch etwas nachgedacht.”
Jasmin schien darauf zu warten, dass ihre Mutter weitersprach.
„Liebst du Bernd wirklich?”
Jasmin nickte stumm. „Ich auch”, gab Nadja zu verstehen. „Nach dem, was geschehen ist, sollte ich es nicht mehr tun, aber ich liebe ihn halt.”
„Es fällt schwer, es nicht zu tun, oder?”, fragte Jasmin lächelnd.
„Ja, irgendwie schon”, bestätigte Nadja. „Das ist aber auch unser Problem … Es muss ja irgendwie weitergehen.”
„Hast du dir darüber auch schon Gedanken gemacht?”, fragte Jasmin leise.
„Ich habe über einige Dinge nachgedacht”, bestätigte Nadja. „Wir haben dem Grunde nach nur zwei Möglichkeiten … Entweder ziehen wir beide einen Schlussstrich unter alledem und sehen Bernd nie wieder.”
Nadja hatte den Eindruck, dass Jasmin diesen Vorschlag nicht befürworten würde. „Ich gehe mal davon aus, dass du deine Ansprüche auf ihn zu meinen Gunsten nicht hinten anstellen möchtest. Ich aber auch nicht … Die einzige weitere Möglichkeit wäre, dass wir uns arrangieren.”
Jasmins Augen strahlten Zuversicht und Neugierde aus. „Und das bedeutet was genau?”
Nadja atmete tief ein. „Es ist nur so eine Idee von mir und vielleicht ändere ich meine Meinung wieder. Außerdem spielt es ja auch eine Rolle, wie Bernd zu dem Thema steht … Ich wäre bereit, zu akzeptieren, dass du ihn ebenfalls lieb hast.”