„Du vergisst glaube ich, dass Jasmin noch gar nicht lange eine Frau ist”, sagte Nadja und spielte damit auf Jasmins junges Alter an. „Sie darf zwar Autofahren und Alkohol kaufen, aber was weiß sie denn mit ihren 18 Jahren schon vom Leben?”
„Natürlich bin ich mir dessen bewusst”, gestand Bernd. „Du musst mir auch glauben, dass ich es zwar gut fand, dass mich Jasmin angehimmelt hat, dass ich aber damals in keiner Minute daran gedacht habe, dass sich daraus etwas entwickeln würde.”
Nadja erwiderte nichts. Bernd sagte: „Ich habe es zugelassen, dass Jasmin mir nähergekommen ist … Vielleicht habe ich ihr ja auch einen falschen Eindruck vermittelt, indem ich sie mal in den Arm genommen oder sie angelächelt habe. Für mich war es eher eine liebevolle Geste, als sie sich an mich geschmiegt hat. Für Jasmin war vielleicht der Eindruck entstanden, dass ich an ihr interessiert bin.”
„Abgeneigt warst du ja offenbar nicht”, warf Nadja ein. Bernd sah sie schuldbewusst an und erwiderte: „Ich bin auch nur ein Mann und kein Heiliger. Ich bin nicht stolz darauf, aber deine Tochter hat mich halt rum gekriegt.”
Nadja sagte zunächst nichts. Dann fragte sie „Wie und wann ist es passiert?”
„Willst du das wirklich wissen?”, erkundigte sich Bernd bei ihr.
„Ich würde sonst nicht fragen”, erklärte Nadja knapp.
Bernd schüttelte den Kopf und sagte: „Ich weiß es gar nicht mehr so genau … Ich bin irgendwann abends bei euch vorbeigekommen und du warst wohl bei einer Freundin. Ich habe mich dann mit Jasmin unterhalten und irgendwann hat sie sich an mich geschmiegt. Und als sie angefangen hat, mich zu streicheln, da habe ich nichts dagegen unternommen.”
„Hattet ihr an dem Abend schon Sex?”, wollte Nadja wissen.
„Nein, das nicht”, erklärte Bernd. „Aber ich habe Jasmin nicht erklärt, dass ich ihr Tun für falsch halte.”
„Wie weit bist du gegangen?”, fragte Nadja.
„Komm schon, Schatz”, sagte Bernd. „Das musst du doch nicht wissen.”
„Zunächst einmal bin ich mir nicht mehr sicher, ob du noch das Recht haben solltest, mich Schatz zu nennen”, sagte Nadja mit Überzeugung in der Stimme. „Außerdem musst du es schon mir überlassen, womit ich fertig werde.”