Katja nickte brav. “Was mußt Du noch mitnehmen?” fragte sie mich in mein Zimmer ziehend. Endlich kam auch ich dazu mich anzukleiden und noch ein paar wichtige Sachen einzupacken. Die wichtigsten Klamotten hatte ich ja bereits am Nachmittag eingepackt.
So richtig klar war mir immer noch nicht, daß wir gerade dabei waren, alle Zelte hinter uns abzubrechen, nur der immer noch andauernde Streit unserer Eltern der von unten herauf schallte machte uns klar, es wurde Zeit zugehen. So leise und unauffällig wie möglich schleppten wir unsere Koffer und Taschen nach unten in mein Auto und hatten bald alles verstaut.
“Bitte las uns fahren!” bettelte Katja, und ohne noch einmal darüber nachzudenken fuhren wir davon.
Ganz so weit war es gar nicht bis zu meinem Stützpunkt. Ich war für das Verständnis der Bundeswehr relativ heimatnah stationiert worden, insoweit man 250 Kilometer so nennen durfte. Die Entfernung war zu groß für die tägliche Heimfahrt aber nah genug, daß sie noch ein kleines Gefühl Heimatverbundenheit entwickelte.
Ich war gerade erst um die nächste Ecke gebogen, da begann ich mir schon Gedanken zu machen, wie es überhaupt weitergehen sollte, doch die Rechnung hatte ich ohne Katja gemacht. Plötzlich fiel sie mir um den Hals und kroch fast auf meinen Schoß und ich fuhr einen Moment Schlangenlinie.
“Hey, paß auf!” fuhr ich sie an, “Ich fahr noch vor einen Baum!”
“Tschulligung”, nuschelte Katja und zog sich etwas schmollend wieder auf ihren Platz zurück, besann sich aber schnell wieder. “Ich freu mich nur so riesig!” gestand sie, “jetzt sind wir beide richtig zusammen!”
Ich atmete deutlich hörbar tief durch. Für Katja war die Welt in Ordnung, sie schien nur ein hier und jetzt zu kennen, doch meine Gedanken gingen ein gutes Stück weiter. Wo sollten wir jetzt hin, wie würden wir die nächsten Tage und Wochen über die Runden kommen? Vielleicht hätte ich mir doch etwas mehr Gedanken machen sollen.
Katja schien zu spüren, was in mir vorging. Vorsichtig legte sie mir eine Hand auf mein Bein, sie wollte mich nicht wieder so leichtsinnig ablenken, wie eben.