Im Bad brannte eine Neonröhre, die den Raum in ein kaltes, eisiges Licht tauchte. Katja stand am Waschbecken vor einem großen Spiegel und schminkte sich. Sie trug einen schwarzen Spitzen-BH und einen knappen schwarzen String, den man kaum erkennen konnte, so winzig war er. Dazu hatte sie ein paar halterlose Strümpfe an, die sie noch erotischer wirken ließ. Wirklich ein sexy Häschen die Kleine. Wir waren nicht unbedingt eine verklemmte Familie und so war es eigentlich nichts besonderes, daß die Badezimmertür offen stand, schließlich waren wir eine Familie. Katje drehte sich kurz zu mir um, als sie mich im Spiegel sah und grinste mir entgegen: „Na Bruderherz, was gibt’s?”
Ich musterte meine Schwester eingehend und spürte ein leichtes Kribbeln in der Lendengegend. Selbst auf mich hatte ihr Outfit so seine Wirkung.
„Heute noch was vor?” fragte ich mit breitem Grinsen, das meine zweideutigen Hintergedanken nur all zu deutlich verriet. „Da kannst du mich wahrscheinlich nicht gebrauchen, oder?”
„Willst Du mit auf Tour gehen?” fragte Katja mich.
„Ich dachte, wenn Du mit Deinen Freundinnen losziehst, dann habt ihr vielleicht für einen Kerl in eurer Mitte noch ein Plätzchen frei, und vielleicht ist ja gerade mal wieder eine Deiner Freundinnen solo?” spielte ich unverblümt auf mein Vorhaben an.
Katja schien einen Moment zu überlegen, bevor sie antwortete: „Ne, im Moment sind die alle in festen Händen, nur ich mal wieder nicht, da ist nix zu machen. Deshalb wollte ich eigentlich alleine auf Tour, sonst bin ich immer das fünfte Rad am Wagen, da habe ich keine Lust zu. Aber ich muß erst mal jemanden finden, der mich einlädt, ich bin total abgebrannt.”
Das war mal wieder typisch Katja, wahrscheinlich hatte sie ihr gesamtes Geld längst wieder in irgendwelchen Fummel investiert und wieder war am Ende des Geldes noch jede Menge Monat übrig. „Wir können uns ja zusammentun” schlug ich grinsend vor. „Du suchst ‘nen Kerl, ich ne Frau, du bist pleite, ich hab Kohle!”
„Du Spinner!” feixte meine Schwester zurück und eine hochrote Birne verriet, daß sie das etwas anders verstanden hatte, als ich das eigentlich gemeint hatte. Diese Doppeldeutigkeit, die sie nun in meine Worte hinein interpretierte, waren so von mir eigentlich nicht beabsichtigt. Trotzdem musterte ich meine Schwester nun besonders auffällig und ließ meinen Blick frech auf ihrer Scham haften und murmelte dabei: „Ach so hatte ich das noch gar nicht gesehen, aber jetzt, wo Du es ansprichst…” und dann schaute ich wieder auf und starrte ihr herausfordernd in die Augen.