Categories
Hardcore

Lichtermeer

Dieser attraktive Mann hatte sie errettet und jetzt flirtete er sogar ein wenig mit ihr. Und es hatte sich so gut angefühlt an seine Brust gedrückt zu sein und von ihm an den Armen gegriffen zu werden. Die Gänsehaut feierte ihr Comeback und auch Melanies Nackenhärchen stellten sich auf. Noch nie hatte sie sich derart schnell zu einem Mann hingezogen gefühlt. Dabei hatte sie durchaus schon ein wenig experimentiert in den ersten Semestern an der Uni. Auch den ein oder anderen One Night Stand hatte sie schon gehabt. Im Vergleich zu ihren Freundinnen war sie vielleicht zurückhaltender, aber im entscheidenden Moment neigte sie auch nicht zur Schüchternheit. Aber er hier war so viel älter als sie und hier hinten im Garten waren sie wie abgeschnitten von der Welt. Es war nicht ganz die Umgebung, in der sie einem fremden Mann ungehemmt Avancen machen wollte. „Ich glaube nicht, dass ein Lächeln da genug ist.“ Herrjemine, den Satz konnte man aber auch falsch verstehen. Melanie versuchte sich zu sammeln. Gar nicht so einfach, denn sie war nervös und es kribbelte sanft im Unterleib. „Ich meine: Danke.“, brachte sie etwas ungelenk hervor. „Warum bist du denn überhaupt so spät nachts hier im Garten unterwegs? Und das ganz alleine, ohne deine Freundinnen?“ Er kam ihr etwas näher, während er das sagte. Kribbeln und Nervosität wurden großer. „Die sind noch in der Stadt …“ – „In fremden Städten muss man aufpassen.“ War er wieder etwas näher gekommen? „Ja, ich schätze, da haben Sie Recht. Sie können ja nicht überall den Retter spielen, nicht wahr?“ Er war ihr jetzt sehr nahe und Melanie legte ihre Hand auf seine Brust. Zum einen um den Abstand kontrollieren zu können und zum anderen, weil ihr danach war, ihn dort zu berühren. Seine Finger wanderten über ihren Arm und streichelten sie dort ganz dezent. „Ja, das kann ich nicht. Und auch Retter haben ihre menschlichen Schwächen.“, sagte er und wirkte ganz verträumt, während er sie weiter streichelte.

Holger war wie benebelt. Schnell zog er die Hand weg. Wie hypnotisiert war er gewesen, ganz weit weg. Das war so überhaupt nicht seine Art. Er hatte diese junge Frau gestreichelt und zwar auf eine Art, wie er Frauen nur in ganz bestimmten Situationen streichelte. Er schluckte, etwas erschrocken vor sich selbst. „Entschuldigung“, stammelte er, „ich hab Wein getrunken. Es … es ist Stunden her und es war auch nur ein Glas … und deswegen sollte ichs auch gar nicht erwähnen. Denn das entschuldigt gar nichts. Ich …“ – „Ich sag Ihnen schon, wenn sie zu weit gehen.“ Holger schluckte erneut, diesmal erstaunte sie ihn. Ihre Hand ruhte auf seiner Brust und es fühlte sich toll an. Es fühlte sich richtig an. „Ich bin Holger.“, stellte er sich vor. „Hallo Holger, ich bin Melanie.“ Eine Menge Nervosität schien aus ihr zu weichen und das obwohl er sie gerade etwas zu zärtlich gestreichelt hatte. „Hallo Melanie …“ Blickkontakt. Sehr langer Blickkontakt. „Du brauchst wohl jemanden, der dich zum Hotel bringt?“ – „Ja, aber du bist nicht auf dem Weg zum Hotel.“, stellte sie fest. Und ganz plötzlich war das Du da. Ganz unvermittelt, einfach so. Genau so unvermittelt wie Holger jetzt lächelte. „Nein, bin ich nicht. Aber manchmal lohnt es, eingeschlagene Wege zu verlassen.“

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.