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Erstes Mal Gruppen

Junge Liebe – Teil 11a

XXV.

Kenni saß auf einer niedrigen Mauer im Eingangsbereich des Krankenhauses und wartete. Patty stand vor ihm und er hatte seine Arme um sie gelegt. Sie war besorgt und er versuchte, ihr ein wenig Ruhe zu spenden. Aber er wusste auch, dass sie in Gedanken bei Peter war.
Ihre leichte Unruhe war allerdings nichts im Vergleich zu Nadias Nervosität. Die Blondine war nicht einfach angespannt, sie war außer sich. Sie konnte nicht stillstehen, während sie alle warteten.

Kenni wusste in etwa, was ihr vermutlich im Kopf herumging.
Peter war entschlossen gewesen, seiner Cousine allein gegenüberzutreten. Nadia hatte versucht in umzustimmen, aber er war eisern geblieben. Und nun sorgte sich Nadia darüber, was dort drinnen geschehen mochte.
Normalerweise hätte Kenni ihre Sorge sogar geteilt. Tanja hatte immer gewusst, wie sie die Schwäche von Peter ausnutzen konnte. Sie hatte seine Weigerung, ihren seltsamen Hass zu erwidern, gegen ihn verwendet. Und ihn damit in gewisser Weise für viele Jahre daran gehindert, endlich erwachsen zu werden.

Nadia kannte Tanja noch besser als Kenni. Sie wusste vermutlich, wie durchtrieben der Rotschopf sein konnte. Und wie eiskalt sie wirklich war. Aber trotzdem war er eigentlich unbesorgt.
Es war die Art, wie Peter zu Nadia gesagt hatte, dass er dieses Gespräch allein führen musste. Die Art, wie er dem Bitten, Flehen und Drängen widerstanden hatte.
Er war nicht mehr der Kerl, den man vor einer Woche noch mit einem boshaften Kommentar völlig aus der Bahn werfen konnte. Das eine, fehlende Puzzlestück zum Erwachsenwerden, das ihm gefehlt hatte, war ihm von seiner neuen Freundin gegeben worden. Und jetzt war er genau so, wie ihn Kenni eigentlich schon immer gesehen hatte.

Nadia mochte sich Sorgen machen, aber Tanja würde diesen neuen Peter nicht mehr um den Finger wickeln. Und ihn auch nicht verunsichern. Nicht, solange sie selbst da war und auf ihn wartete, um ihn auf jede erdenkliche Weise zu stützen.
Ob es den beiden bewusst war oder nicht – sie waren genau der Stützpfeiler, den der jeweils andere gebraucht zu haben schien. Ganz zu Beginn war es Kenni erschienen, als wäre Nadia eine etwas andere Version von Tanja. Und nun, wo er langsam ein wirklich umfassendes Bild davon hatte, weswegen Tanja so war, wie sie war…

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