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Junge Liebe – Teil 11a

Lieber Himmel! Wenn Patrizia ihrem Peter und seiner Nadia zugeneigt war und die drei – oder gar vier, auch wenn Kenneth von diesem Blickwechsel nichts mitzubekommen schien – auch nach diesen Impulsen handelten, dann…
Nadia blickte nun zu ihr und unterbrach diesen Gedanken dadurch. Sie sah ihr in die Augen und schien zu erkennen, was Renate dachte. Schien ihre Überlegungen zu durchschauen. Doch sie zeigte keine Scham, sondern hielt dem Blickkontakt stand.

‚Ich hoffe, du weißt, was du tust‘, dachte Renate und machte keine Anstalten, ihre Sorge zu verbergen.
Und Nadia hielt auch diesem Blick stand und glaubte offenbar tatsächlich zu wissen, was sie tat. Oder bildete sich zumindest ein, damit fertigwerden zu können.
Was womöglich sogar der Fall war…

Schließlich war es Renate, die der stummen Zwiesprache ein Ende setzte, indem sie den Blick abwandte.
Sie würde irgendwelchem unmoralischen Treiben nicht ihren Segen geben. Das konnte sie nicht. Aber was für sie gut und richtig war, mochte nicht für die Kinder gelten. Andere Zeiten, andere Sitten. Aus diesen Dingen würde sie sich heraushalten.
Und das fiel ihr gar nicht so schwer, wie sie sich eingestand, denn die kleine Blondine war ein berechnendes Miststück. Sie würde über Leichen gehen, um sich und ihre Liebe zu Peter – der sich Renate weiterhin todsicher war – zu schützen. So wie es sich für eine Frau auch gehörte.

Vielleicht spielte sie mit der kleinen Patrizia. Aber die sah ihrerseits nicht so aus, als würde ihr das schaden. Sie wirkte hingegen so gepflegt und lebhaft, wie seit ihrer frühesten Kindheit nicht mehr. Sie wirkte richtiggehend glücklich als ein drittes Rad am Fahrrad.
Selbst als Anhängsel war Patrizia bei Nadia und Peter zumindest besser aufgehoben als bei ihren missratenen Brüdern. Und deren trinkender Mutter. Elviras Tochter hatte ihren Saustall eindeutig nicht im Griff.

Pah!
Als hätte Renate das gerade von ihrem Haus behaupten können. Das eine Kind schnitt sich die Arme auf und das andere machte ein Freudenhaus daraus.

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