Als Peter einstieg, blickte er sie an. Kurz machte der entschlossene Zug einer gewissen Sanftheit Platz. Was ihr Herz noch einmal etwas höher hüpfen ließ.
„Du musst nicht mitkommen“, sagte er. Und an ihr vorbei: „Keiner von euch muss das.“
„Glaubst du, wir würden dich allein gehen lassen?“, fragte Nadia von direkt hinter ihr.
Das konnte sie nur nickend bestätigen.
Er diskutierte nicht darüber. Auch wenn es ihm vielleicht nicht gefiel. Und Patty musste sich auf die Lippe beißen, um nicht unpassender weise zu lächeln. Weil sie sich nie zuvor so sehr als Teil einer… Familie gefühlt hatte, wie in den letzten knapp vierundzwanzig Stunden. Und ganz besonders jetzt.
Als sie einstieg, traf ihr Blick den von Nadia und sie sahen sich einen Moment lang an. Auch die unfassbare Blondine war nicht so finster entschlossen und ernst wie Peter. Auch sie hatte ihre eigenen Hintergedanken. Ihre Augen glitzerten eher freudig erregt.
Der Einzige, der angemessen ernst und besorgt aussah, war Kenni. Und auch wenn sie seine Hand ergriff, als sie mit ihm zusammen auf der Rückbank saß, war sie in Gedanken nicht bei ihm.
Es war ganz sicher nicht fair, aber für Patty waren es Peter und Nadia, die sich wie eine Familie anfühlten. Die eine, weil sie sich um sie kümmerte, wie es ihre Mutter nie getan hatte. Und der andere, weil er sich schützend vor sie stellte, wie es der Vater hätte tun sollen, den sie niemals gekannt hatte.
Ihre konkreten Gefühle mochten ein wenig unpassend für eine Familie sein, wenn man nicht das, was Rene immer wieder mit ihr getan hatte, als Maßstab anlegte. Aber der Rest fühlte sich genau so an, wie sie es sich immer vorgestellt hatte.
Die Fahrt verlief schweigend. Jeder hing eigenen Gedanken nach. Bald schon waren sie wieder im Dorf. Und dann schnell am ziemlich baufälligen Haus der Pfaffers.
Sie stiegen alle aus und Patty hielt sich an Nadia, die sich beeilte, Peter zu folgen. Der ging zielstrebig und unaufhaltsam zur Vordertür. Er klingelte oder klopfte nicht. Er probierte, ob die Tür sich öffnen ließ, und trat ein, als sie sich als unverschlossen erwies. Erst dann hielt er inne und drehte sich um.