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Fetisch

Der Beginn des neuen Jahres

Schritte! Die Tür polterte. Zwei braune und zwei blaue Augen richteten sich auf Peters Sonnenuhr. „Warum liegt der auf meinem Bett?“ Schnell und panisch fuhr er hoch. Mara grinste Peter an. Sylvia schwankte zwischen Verunsicherung und Empörung. „Der glaubt mir nicht, dass wir beide eine Vereinbarung haben.“ Sylvia überlegte kurz, dann wurden ihre Augen ganz groß. „Du willst doch nicht mit ihm …? Ne halbe Stunde nach Neujahr schon?“ Wieder kam dieser Ausdruck gespielter Unschuld auf Maras Gesicht. „Eigentlich schon.“, erwiderte sie zögerlich. „Mit ihm?“ Sylvias Tonfall ließ erahnen, dass sie das kaum glauben konnte. „Ich wollt schon immer mal, mit einem älteren Mann.“ Mara biss sich auf die Unterlippe. Einen ganz kritischen Gesichtsausdruck nahm Sylvia an. „Ich weiß nicht …“, sagte Sylvia. „Deal ist Deal.“ Der Tonfall wollte ihre Freundin wohl ein wenig strafen. „Du kriegst ja auch dein Abenteuer pro Jahr … auch wenn Lydia ja leider schon weg ist.“, fuhr Mara in neutralem Ton fort. Sylvias Gesicht wurde verzweifelter und verzweifelter. Peters Ständer verschwand. Das war alles viel zu viel für ihn. Dagegen war ja Sex mit seiner Ex-Frau unkompliziert. „Sag wenigstens, dass du wartest, bist die Gäste weg sind.“ Es war beinahe flehentlich von Sylvia. Die Dynamik dieses Pärchens verstand Peter nicht mal im Ansatz. Trotz der Zärtlichkeit am Fenster vorhin, gab es jetzt wieder den Krieg der Eitelkeiten. „Hatte ich eigentlich nicht vor.“ Mara schnitt eine Grimasse und wackelte mit dem Oberkörper. Sie könne ja auch nichts für ihre Ungeduld, wollte sie wohl damit sagen. Immer noch im flehentlichen Gestus schüttelte Sylvia den Kopf und schaute ihre Augen an. Die blauen Augen zogen sich zusammen, als wollte sie gleich weinen. Peter war kurz davor aufzustehen und die Sache zu beenden. Nicht schon wieder wollte er Spielball der beiden werden. Aber auch Mara besann sich darauf und sie war handlungsschneller. Sie streichelte ihrer Freundin zart über die Wangen und das Haar, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Sylvias Stirn. „Ist ja gut. Nicht heute, ich versteh schon.“ Peter war wieder nach Haareraufen zumute. Leicht drückte Mara ihre Lippen auf die von Sylvia. Langsam steigerten sie sich, bis ein heftiges Gezüngel entstand. Peter kniff vor Verzweiflung die Augen zu. So nah und doch so fern. Blinzelnd erhaschte er Eindrücke vom Feuer der Leidenschaft, gut zwei Schritte von ihm entfernt. Spätestens jetzt bereute er, eben nicht in die Rolle des Handelnden übergegangen zu sein. Vor seiner Ehe hätte er bei so einer Gelegenheit nicht gezögert. Die Zungen lösten sich voneinander, die Blicke jedoch nicht. Wahrlich ein Schlafzimmerblick! „Wenn nicht er …“, sagte Mara ohne Peter eines Blickes zu würdigen, „dann du!“

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