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Der Beginn des neuen Jahres

Die zugeschlagene Tür öffnete sich. Lydia stürmte heraus, griff sich ein weiteres Mädchen, und stürmte Richtung Wohnungstür. Da war sie zwar nicht die Einzige, denn alle wollten jetzt das Feuerwerk bestaunen. Aber sie würde nicht wieder kommen. Das war klar. Das laute Knallen und die bunten Lichter lockten alle. Claudia kam an Klaus und Peter vorbei. Ein Lächeln von ihr führte dazu, dass Klaus den Kopf schüttelte. „Ne, ne, ne, ich hab ne Chance. Ich weiß es.“ Wieder verließ er seinen Freund für ein wahrlich nutzloses Unterfangen. Zwei schwule Jungs bestritten einen Küssmarathon, sonst verließen alle die Wohnung. Peter schaute kurz zum Fenster heraus. Bunte Lichter überall. Frustriert ließ er sich aufs Sofa fallen und begann zu überlegen. Wenn er ginge, würde er das hier alles vergessen können? Oder würde es ihm an den Neven rütteln, nicht genau zu wissen, was da vor sich gegangen war? Er starrte die Tür an, hinter der Mara und Sylvia sich aufhielten. Es war jetzt zu laut. Das Feuerwerk würde übertönen, wenn sie darin laut miteinander stritten. Peter spielte mit dem Gedanken, an der Tür zu lauschen. Wären die zwei Jungs nicht noch da gewesen, hätte er es wohl gemacht. Peters Blick ging Richtung Garderobe. Seine Jacke war so ziemlich als einzige noch übrig geblieben. Gehen oder nicht gehen? Doch plötzlich öffnete sich die Tür. Mara kam heraus, strahlte bis über beide Ohren und zog Sylvia hinter sich her. Auch sie lächelte. Ohne Peter zu bemerken schlichen sie zum Fenster. Sie guckten heraus auf die bunten Lichter überm Rhein. „Frohes neues Jahr, Babe.“, hauchte Mara und küsste ihre Freundin leidenschaftlich. Das war nicht so die Marke Betonmischer, wie beim Kuss mit Peter. Das war feurige Leidenschaft und Peter verfiel schon fast wieder in Genuss. Mara war etwas größer als Sylvia und sicherlich auch älter. Ihre Freundin war wohl gerade erst Anfang zwanzig, schätzte Peter. Sylvia hatte ein süßes, unschuldiges Gesicht. Wenn sie lächelte, blieben die Lippen nah beeinander, aber es kamen verführerische Grübchen zum Vorschein. Große, blaue Augen rundeten das Kunstwerk ab, dem sogar die leicht zu große Nase gut stand. Es spielte keine Rolle, was genau sich abgespielt hatte, beschloss Peter. Jedenfalls hatte er nicht teil gehabt am Ende einer Beziehung. Und das war das Wichtigste. Er machte seinen Frieden damit, jetzt so bald als möglich die Party zu verlassen.

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