Als wir versuchten, unsere Tür zu öffnen, mußten wir feststellen, daß an der Innenseite kein Türgriff vorhanden war. Wir waren also in unserem Zimmer eingesperrt und mussten wohl oder übel auf Schwester Gertraud warten. Natürlich sprachen wir auch über die Schwester, die die wichtigste Person für uns in den nächsten Tagen sein sollte. Wir waren beide der Meinung, daß ihre Kleidung ganz sicher für einige Probleme sorgen würde. Ich konnte mir meine Liebste sehr gut in Gummi vorstellen und auch sie fand, daß mir ein Gummianzug sicher nicht schlecht stehen würde. Schwester Gertraud den ganzen Tag so vor uns zu haben, würde uns ziemlich geil machen.
Nach einiger Zeit erschien Schwester Gertraud mit einem gewinnendem Lächeln: “So, jetzt habe ich Zeit für euch! Bis zum Abendessen habe ich Gelegenheit euch alles zeigen, das ihr hier wissen müsst.”
“Die Türen auf unserer Station sind tagsüber von innen und aussen zu öffnen. Der Tag beginnt um 6.30 mit dem Wecken und einer morgentlichen Reinigung. Ab 7.00 ist Frühstückszeit, Mittagspause ist von 12.00 bis 1.00 Uhr, Abendbrot von 6.00 bis 7.00 Uhr, danach wieder eine Reinigung. Wenn sich alle Patienten dann auf ihre Zimmer begeben ist freie Zeit bis 10.00 Uhr und die Türen werden dann bis zum nächsten Morgen verriegelt. In Ausnahmefällen könnt ihr mit dem Schwesternrufknopf auf euch aufmerksam machen, aber ich würde damit wirklich sehr sparsam umgehen.” Sie lächelte … “Ihr werdet bemerkt haben, daß euer Zimmer keine Toilette besitzt. Falls ihr nachts eine Toilette braucht, werdet ihr eine Bettpfanne hier aus diesem Schrank benützen. Am nächsten Morgen könnt ihr sie dann in der Toilette reinigen. Durch diese kleine Unbequemlichkeit erreichen wir, daß sich unsere Patienten mit der Zeit verlässliche Toilettengewohnheiten aneignen. Eure Toilette ” und sie führte uns auf den Gang und öffnete eine andere Türe “befindet sich hier!” Wir standen in einem gekachelten Raum mit drei freistehenden Toilettenschüsseln, zwei Handwaschbecken und einem grösseren Becken, an dem gerade eine Frau eine jener Bettpfannen ausspülte, die wir schon in unserem Zimmer gesehen hatten.