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Die Strandpiraten

„Das ist Frau Tusnelda von Adlerhoff”, informierte mich Hans, etwas verspätet, hinter mir. „Sie hat in Hamburg ein bekanntes Eheanbahnungsinstitut. Unter ihrem großen Bekanntenkreis fand sie freundlicherweise eine junge Dame, ganz deinem kurzfristigen Wunsch von heute Morgen am Telefon gemäß.”

Er deutet auf Claire. Ich hätte sie beinahe nicht mehr erkannt. Märchenhaft gedressed war sie ja schon am Morgen. Inzwischen war jedoch noch ein Haar- und Schminkkünstler über sie hergefallen. Das Ergebnis gefiel mir jedoch gar nicht, sie sah viel älter aus, mehr in meinem Alter. Das junge Mädchen sah viel hübscher aus. Dann fiel es mir ein, das war wohl gewollt.

„Frau Claire Schiller”, wurde sie mir vorgestellt. Aber frech genug war sie immer noch, auch sie bot mir die Hand zu einem Kuss. Diese Hand roch gut. So nutzte ich die Gelegenheit.

„Michaela Weis”, kam nun meine Ex dran. Kein Handkuss, nur ein fast verlegenes Lächeln. Sie stand allerdings auf, als wir uns die Hände schüttelten. „Meine angehende Braut”, fügte Hans noch an. Erschüttern tat mich das nicht. Es war wohl das Spiel. „Ich habe sie über das Eheanbahnungsinstitut von Frau von Adlerhoff kennen und schätzen gelernt”, fügte Hans noch hinzu.

„Wir tun halt alles für unsere Kunden”, meldete sich die Tussi.

„Na ja, aber auch für gutes Geld”, sagte Hans lächelnd.

„Was sind schon fünfzig Riesen, wenn man sie hat und dafür so eine wunderhübsche Frau bekommt”, lächelte die Adlerhoff zurück.

Ich erinnerte mich an den Grund meines Hierseins. Das war wohl als ein Geständnis zu werten, wenn ich mich an die Worte von Dr. Dr. Schmitt richtig erinnerte. Ich merkte mir jedenfalls sehr genau, was ich hörte.

Eine ältere Frau trat ein. Essensduft umgab sie. „Es wäre angerichtet”, war alles was sie zu Herrn Jansen sagte, dann verschwand sie wieder. Uns beachtete sie gar nicht.

„Darf ich meine Gäste ins Speisezimmer bitten?”, fragte Hans freundlichst und bot Michaela seinen Arm.

Beinahe hätte ich eine Ungeschicklichkeit begangen, ich wollte schon zu Claire. Rechtzeitig merkte ich noch meinen Fehler und bot meinen Arm der Tusnelda an. Ihr schwülstiges Parfum nebelte mich fast ein. Der armen Claire, die nebenher laufen musste, konnte ich nicht einmal zu zwinkern, ohne gar aufzufallen.

One reply on “Die Strandpiraten”

Hiho …

Nicht schlecht die Geschichte … freue mich schon auf den nächsten
Band mit Dir, Uschi und Claire.

cheers, SpaceloopXL

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