Da kam Kalli, auch schon mit den Getränken. Herr Jansen habe seinen freien Tag, erfuhren wir von ihm. Ein gelungener dry Martini Cocktail wurde kredenzt. Während wir uns zuprosteten, wurde von Kalli bereits eine Flasche Weißwein geöffnet, der in die bereitstehenden Gläser gefüllt wurde. Die Vorspeise konnte sich auch sehen lassen. Feinste Fischleckereien der umgebenden Fanggründe und eine große Portion Nordseekrabben. Damit deren grau nicht so vorsticht, waren sie mit halbierten Kiebitzeiern dekoriert. Wir schmausten natürlich sehr zufrieden.
Zum Hauptgang übertraf die Strandhalle sich wohl selbst. Es gab Helgoländer Hummer. Natürlich wurden auch Hummerzangen serviert, um dieser Köstlichkeit auf den Leib rücken zu können. Innerlich lachen musste ich allerdings schon, wie ich Kalli aufatmen sah, als alle am Tisch erklärten, sie kämen zurecht. Die nächste Flasche Wein war überfällig.
Heute war es Britta, die einen verwegenen Einfall hatte, sie saß am Außenplatz zum Fenster hin. Sie winkte Kalli zu sich. Leise sprach sie auf ihn ein. Aber ich sah sehr wohl, wie sie ihre linke Jackenseite abhob und laut sagte: „Ich hab mich da ein wenig bekleckert.” Dass Kalis Augen natürlich hinsahen, war ja erwünscht.
Dass der Kerl errötete, erstaunte mich dann aber doch. Bis mir Mona erklärend zuflüsterte: „Britta trägt heute Abend keinen BH und ihre Bluse unter der Jacke, kann mit dieser geöffnet werden.” Ein Glück, dass er vor Freude nicht ohnmächtig wurde. Welchem Ober wird schon mal ein nackter Vulkanbusen gezeigt.
„Und was hast du vor?”, flüsterte ich zurück.
„Ich bin eine hochanständige Frau”, wagte sie schmunzelnd zu sagen.
Kalli brachte Britta als Erste eine Schale mit Wasser, damit sie die Finger vom Hummergenuss reinigen konnte. Denn natürlich arbeiteten wir mit den Fingern. Erst danach kamen wir Anderen dran. Kalli schien mit uns jedoch vollkommen zufrieden.
Zum Nachtisch gab es wieder einen gelungenen Eisbecher. Das alles wurde durch einen Kaffee abgerundet. Wie erwartet, kam natürlich keine Rechnung, wir waren ja geladener Gäste von Hans. Kalli machte natürlich auch kein unglückliches Gesicht, als ich ihm einen Fünfziger zusteckte.
One reply on “Die Strandpiraten”
Hiho …
Nicht schlecht die Geschichte … freue mich schon auf den nächsten
Band mit Dir, Uschi und Claire.
cheers, SpaceloopXL