„Als du es dann gestern auch mit Uschi getrieben hast, habe ich diese ganz genau beobachtet. Und da kam mir der erste Verdacht, es schien auch ihr Spaß zu machen.”
„Das hoffe ich nun doch, ich bin ja kein Raubauz”, murrte ich etwas.
„Darum geht es doch gar nicht. Uschi hat oft von ihrem ersten Mal erzählte. Es war für sie, nach allem, was sie mir sagte, ein unbefriedigendes kurzes Abenteuer, das sie nicht so schnell wiederholt sehen wollte. Wir beide kamen ja hierher nach Baltrum, um sichtliche Erfahrung zu gewinnen. Wir mussten einfach wissen, ob das Ganze es denn überhaupt wert war, mit einem Mann zu erleben. Oder ob nur dieser Depp, der da mit Uschi rum machte, keine Ahnung hatte. Das, was der mit seinem Mauseschwanz bei ihr anrichtete, das kann auch ein Dildo verrichten und das nicht so grob. Zu was also Ärger mit einem doofen Kerl? Der nur selbstsüchtig in einem rumstochert – sein eigenes Vergnügen suchend – und eine Mordsschweinerei hinterlässt, um dann abzuhauen. Die arme Uschi ließ er einfach, mit ausgezogenem und zerrissenem Höschen, im Gebüsch liegen. Außer Schmerzen hatte sie keine Gefühle.”
Nun wurden Claires Augen auch noch wässerig. Das war weniger die Furcht vor etwas, vielmehr pure Angst vor Unbekanntem, das sie noch nicht zuordnen konnte. Wohl aus der schlechten Erfahrung heraus, welche die Freundin hatte. Da gab es für mich nur eins, Vertrauen gewinnen und Zuneigung erlangen. Ich rückte an sie heran, stopfte ihr ein Kissen unter den Kopf, dann zog ich ihren Körper etwas an mich. Es fiel mir dabei erst so richtig auf, sie galt zwar als Erwachsene, um ein paar Tage wollte ich mich nun wirklich noch streiten, aber sie hatte doch eher die Figur eines jungen zarten Mädchens. Ich musste einfach vorsichtig mit ihr sein – wenn auch nicht zu sehr. Sie wollte es ja, aus eigenem Antrieb, wissen.
„Du machst dir zu viele Gedanken. Lasse dich einfach fallen”, sprach ich sie mit leiser Stimme, völlig ruhig an. „Da du ja, wie ich von Uschi gestern hörte, vorgearbeitet hast, bleibt dir jener kleine Schmerz auch erspart. Ich verspreche dir ganz fest, du braucht nur Halt zu sagen, und ich lasse sofort von dir. Sei es als Unterbrechung oder für ganz. Es passiert dir nichts Schlimmes. Das Unwiederbringliche hast du ja schon hinter dir. Heutzutage achtet man da auch weniger darauf …”
One reply on “Die Strandpiraten”
Hiho …
Nicht schlecht die Geschichte … freue mich schon auf den nächsten
Band mit Dir, Uschi und Claire.
cheers, SpaceloopXL