Renates und Luzias Gespräche drehten sich oft auch sehr einfühlsam um Renates Zustand, Luzia wollte aber wirklich alles wissen, fast als wenn sie etwas Neidisch um die Schwangerschaft wäre. Das versuchte Renate oft als Vorwand zu nehmen, ihr körperlich näher zu kommen, die Veränderungen an ihrem Körper ganz genau zu Zeigen. Luzia registrierte das leider nur immer mit großem medizinischem Interesse, jedoch nie mit körperlichem Einsatz. Die wesentlichen Veränderungen an ihrem Körper waren damals Akne wie ein Teenager, die großen Brüste spannen etwas, die Brustwarzen beginnen sich etwas zu Verändern. Da sie nicht superschlank ist wie Luzia sah man an ihrem Bauch lange nichts.
Die Gespräche führten zunehmend sozial immer wieder an einen bestimmten Punkt hin. Nämlich dass es irgendwann hieß, ihrer Umwelt gegenüber einfach Farbe zu bekennen. Neben Renates Gewissen drängte auch ihre sehr verständnisvolle gute Freundin Luzia sie zur Klärung, geteilte Verantwortung würde ihr helfen. Und das beginnt nun mal mit einem ruhigen Gespräch mit dem Zeuger. Unter dem Druck des Gewissens schickte Renat zu diesem Zweck eine SMS an den Erzeuger des Kindes: Hallo Waldemar, ich sollte Dich die nächsten Wochen mal persönlich sprechen. Alleine. Unter vier Augen. Überleg bitte wann du ein, zwei Stunden Zeit hast und gib mir Bescheid. Grüßle, Renate
So fuhren die beiden Frauen also eine Woche später zusammen an einem Freitag nach Deutschland zurück, an unseren geliebten Bodensee. Luzia wollte für ein paar Tage ihre greisen Eltern besuchen. Waldemar und Renate trafen sich auf dem Parkplatz am Hafen, wo auch ihr Segelboot liegt, nach einer freundschaftlichen Begrüßung mit einer flüchtigen Umarmung und einem gehauchten Kuss auf den Mund gab Waldi die Richtung am See entlang vor, die beiden entschlossen sich gegen ein Kaffeehaus.
Wollten lieber etwas am See entlang schlendern, allerdings nicht an der Promenade, dort kennt man einfach zu viele Leute und wird andauernd abgelenkt. Renate sah über ihr betont förmliches Kostüm auf ihre eleganten, sehr hohen Schuhe hinab, allzuweit wollte sie nicht damit gehen aber vielleicht zwei Stunden im gemäßigten Tempo sollten erträglich sein. Ich weiss sicher, sie sah wie immer hinreißend aus.