Dieser Blick! Ein heisser Schauer rann meinen Rücken hinab. Wie Laura mich ansah. Liebevoll, Warm, Glücklich. Danke Gabi, so hat mir das noch nie jemand gesagt! So habe ich das
auch noch nie zu einem Menschen gesagt, dachte ich bei Mir. Gedankenverloren mampften wir unseren Salat weiter. Was ist eigentlich mit deinem Mann los? fragte ich Laura, bereute
sogleich meine Neugierde als ich sah wie ihre Gesichtszüge und Laune entgleisten.
Sie stocherte Lustlos in den grünen Blättern am Teller, suchte nach Worten. Mein Gatte wird jetzt 6 Wochen auf Reha kommen, an der Nordsee. Ich wusste nicht ob ich mit Laura
trauern oder freuen sollte. Aha? mein knapper Komentar. Was wirst du in dieser Zeit machen, Laura? Er will daß ich mit ihm komme, will daß ich mit in seinem Zimmer wohne. Und was
willst Du, Laura? Lange, sehr lange zögerte sie mit ihrer leisen Antwort: Ich würde am liebsten meine Familie Zuhause besuchen um mir über die Zukunft, meine Ehe klar zu Werden
und den Rat meiner Eltern einzuholen. Sie wäre schon so lange nicht mehr dort gewesen, ihr Gatte boykottierte dies stets.
Einmütig mampften wir weiter, überlegten lange. Gut, sagte ich dann nach ein paar Minuten. Laura, das finde ich gut, genauso machst du das. Du meinst auch, Gabi….? Ihre Stimmung
erhellte sich wieder etwas. Ja Laura. Dein Mann ist an der Nordsee gut Versorgt und ausserdem voll Beschäftigt. Sie werden ihn intensiv auf sein neues Leben vorbereiten, er
braucht dich nicht wirklich dort, er will dich vermutlich nur Kontrollieren. Wie lange wolltest du nach Venezuela, Laura? Sechs Wochen, antwortete sie zögerlich. Das Problem ist
nur daß ich dich dann sechs Wochen auch nicht sehen kann, Gabi. Wieder mampften wir schweigend weiter, ich Versuchte meine Gedanken nicht emotional, sondern mal rational zu Ordnen.
Sechs Wochen. Hektisches Nachdenken. Laura war mir sehr schnell sehr nahe ans Herz gewachsen. Ich hatte schon bald zwei Jahre keinen richtigen Urlaub mehr. Überlegen…. Ob sie
wohl dulden würde……? Sechs Wochen könnte ich nicht weg, aber in der jetzigen Phase meiner Baustellen….. zwei Wochen….. eilig ordnete ich in Gedanken meine Verpflichtungen,
was davon ich an meinen fähigen Vertreter abgeben könnte, wie mein momentaner Kontostand aussah, als Freiberuflerin ist da immer ein Gedanke nötig.