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Die Traumfrau

Wie lange bleibst du, Gabi? Ihre Stimme klang rauh, etwas heiser. Wie lange soll ich bleiben, Laura? Für immer! Gut, dann bleibe ich für immer. Mach dich nicht Lustig über mich,
Gabi! Nicht jetzt! Es ist mein voller Ernst, Laura. Ich bleibe so Lange wie du das möchtest. Ihre Mutter zog uns auseinander, der Vater bekam endlich den Rucksack ab, beide
führten uns ins Haus, sie verstanden uns für den Moment sonst ja nicht. Jetzt laß deinen Gast erstmal herein und ankommen!

Laura sprach weiter in Deutsch zu Mir, anscheinend wollte sie diesen Inhalt nicht mit den Eltern teilen. Bitte entschuldige Gabi, es war furchtbar Egoistisch von mir darauf zu
beharren, hier zu bleiben. Es war ein Impuls, weil ich mich bei meinen Eltern so wohl fühlte und so Angst vor meinem Gatten in Deutschland hatte. Nur wegen dir wäre ich sicher
aber nach Deutschland zurück gegangen. Ich dachte du hattest genug von mir, weil du mich so wütend weggestoßen hattest.

Jetzt ist es egal, Laura. Laß gut sein, wir müssen nach vorne Blicken! Zeig mir wieder dein bezauberndes Lachen! Alle Entscheidungen sind getroffen, alle Verbindungen gekappt, für
mich gibt es kein Zurück mehr. Ich muß hier bleiben. Am liebsten mit dir, zur Not ohne dich. Ich sehe hier unsere Zukunft, meine Zukunft liegt jetzt in deinen Händen, Laura. Ich
werde dich ganz bestimmt nicht entäuschen, Gabi! Zum ersten Mal küsste sie mich ganz offen sehr leidenschaftlich und lange vor ihren erstaunten Eltern auf den Mund. Laura machte
unsere Beziehung damit offiziell.

Schnell waren Familie, Nachbarn und Freunde abends zum Grillen versammelt. Ein kleines Fest, nur für mich zur Begrüßung. In Deutschland hatte ich eine isolierte eigenbrödlerische
Familie, viele Bekannte, auch gute Bekannte. Hier jedoch wurde ich vorbehaltlos in ein komplettes funktionierendes Gemeinwesen aufgenommen, welch eine Ehre, welch eine
Bereicherung. Laura hing die ganze Zeit ausschließlich an meiner Seite, entzog mich schon früh unauffällig dem Fest, zog sich mit mir ins Gästezimmer ihrer Eltern zurück, wo sie
und jetzt auch ich wieder vorübergehend Unterkunft fand.

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