Aber Anziehen? Bei einem Mann hätte ich nicht eine Minute nachzudenken brauchen. Aber bei Anna Maria? Sie kleidete sich feminin, so beschloss ich heute auch ein frisches, zweifarbiges längeres Kleid mit langen Ärmeln zu tragen, vorne mit einer Durchgehenden Knopfleiste. Weil es heute aber nicht ganz so warm war mit einem Top darunter und zarte schwarze Strumpfhosen dazu. Da ich mit dem Auto fahren wollte und nicht weit laufen musste beschloss ich schwarze hohe Pumps zu tragen. Etwas förmlich vielleicht, aber ich traf mich ja eben nicht mit einem Mann.
Während ich über die Promenade eilte sah ich Anna Maria schon am Fenster sitzen, ihr Blick war wieder in eine Zeitschrift vertieft. Als ich am Tisch hinter sie trat war die Tasse vor ihr schon leer, sie war offensichtlich schon länger da und las wieder eine Fachzeitschrift über Flugzeuge. Leicht berührte ich sie an der Schulter, Sie legte Augenblicklich die Zeitschrift zur Seite, stand auf, reichte mir die Hand und lächelte mich freundlich an, formte wieder ein Hallo mit dem Mund. Doch sie ließ meine Hand nicht sofort los, strahlte mich an und erst als ich meinen Blick verlegen zu Boden senkte, führte sie mich auf den Stuhl neben sich, der diesmal schon weit genug vom Tisch stand und ließ dann erst meine Hand wieder los.
Eine aufmerksame Gastgeberin. Anna Maria hatte heute ihr Make-Up sorgfältiger aufgelegt wie das letzte Mal, ihre Haare waren hoch gesteckt, Sie trug eine sehr weite Hose, aber einen engen Pullover, der ihre mittelgroße Oberweite sehr gut zur Geltung brachte und wieder die gleichen Ballerinas.
Dann wieder schnelles Schreiben mit Bleistift auf dem Block: Schön dass du gekommen bist. Ich sage jetzt Du zu Dir. Wir sind etwa gleich alt. Darf ich dich mit Renate Ansprechen? Ich schrieb ihr meinen vollen Namen auf den Block: Damit du einen Namen zu der Telefonnummer im Mobilphone hast. Unverzüglich war es wieder wie am Donnerstag, schnell entwickelte sich ein lebhaftes….. Gespräch kann man ja eigentlich nicht sagen?