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Alles Neu macht der Mai

Anna Maria deutete auf den Tisch und formte mit dem Mund: Darf ich? Klar! Behende fädelte sie sich in die U-förmige Sitzbank, ich goss den Tee auf, kramte nach einem Glas Honig und mir fiel ein, dass ich noch einen dicken Schreibblock und einen Druckbleistift vom Navigieren in der Schublade hatte. Schnell kritzelte sie: Wohnst du hier? Immer öfters, ja. Und dein Mann? Sie drehte imaginär an ihrem nicht vorhandenen Ehering. Der weiß nicht dass ich das Boot habe. Schnelles kritzeln: Du bist sehr unglücklich verheiratet? Ja.

Wieder begann ein angeregtes Gespräch, wir schlürften Tee, futterten die ganze Packung Kekse, ich sah ihr gerne beim Schreiben und deuten zu, Anna hatte sehr flinke und geschickte Finger, und auch sehr Zärtliche, was ich ja schon fühlen durfte. Langsam kroch etwas Müdigkeit in die Glieder und meine Füße schmerzten etwas, die letzten Tage waren mehr als ereignisreich gewesen.

Das U der Sitzbank lud ein sich in die Ecke zu Lümmeln und ich legte die Beine auf den Mittelteil. Anna Maria rutschte auch etwas um die Ecke herum, bis zu meinen Füßen. Dann hielt sie einen Fuß vorsichtig nach dem Anderen und hob mir die Pumps erst von den Fersen, dann von den Zehen ab und ließ sie unter den Tisch plumpsen. Ja das tat gut, eigentlich trug ich diese engen hohen Schuhe viel zu oft und zu lange, alles nur wegen der Eitelkeit.

Mit dem Ellenbogen schob sie den Tisch etwas zur Seite, setzte sich im Schneidersitz vor mich, hob mit beiden Händen einen Fuß an und begann sanft den Ballen zu massieren. Ein klein wenig schämte ich mich, denn ich hatte in den engen Schuhen etwas geschwitzt. Als sie mich das nächste Mal ansah hielt ich mir symbolisch die Nase zu, sie lächelte amüsiert und schüttelte den Kopf.

Wieder diese geschickten und zärtlichen Hände, das tat so gut für den Fuß und die Seele, wie sie massierte, streichelte, die Nähte der verstärkten Spitze nachzog, einzelne Zehen etwas zog und dehnte. Nach längerer Zeit wechselte sie den Fuß, ich schloss die Augen und begann zu Genießen, wie sie mit den Daumen meine Ballen massierte, mit den Fingern gegenhielt und die Zehen ausstrich. Mit geschlossenen Augen stellte ich mir ihre wunderschönen grünen Augen vor, die Stimmungen so gut zum Ausdruck bringen konnten.

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