Wir kommunizierten noch eine ganze Weile über unsere Eindrücke, dann nahm sie wieder meine Hand, um damit zu spielen, damit konnte sie nicht mehr Buchstabieren und wir sahen über den See. Anna Maria hatte sehr geschickte, zärtliche Hände, legte meine Hand auf ihrem Oberschenkel ab, um dann mit ihrer rechten Hand meinen Unterarm bis zur Beuge zu streicheln, schob den Ärmel meines Kleides etwas nach oben.
Ich war hin und her gerissen, einerseits war es als wenn wir uns schon ewig kennen würden, andererseits fragte ich mich immer wieder: Was hatte sie, was fesselte mich so an sie, ich kannte sie erst seit Donnerstag Abend. Wo sollte das hinführen mit uns beiden? Für eine bloße Freundschaft war sie schon viel zu Vertraulich, zu Körperlich mit mir. Und eine Beziehung?
War ich nicht drauf und dran in eine Liebesbeziehung zu schlittern? Mit einer Frau? Wurde ich etwa lesbisch? Ich hatte schon Körperkontakt zu Sinara, das war sehr schön, aber die kannte ich jetzt schon über sechs Jahre? Und bei Sinara entwickelte es sich aus einer Freundschaft heraus, der Körperkontakt war spielerisch. Anna Maria berührte mich jetzt schon erotischer als Sinara nach mehreren Jahren.
Spürte Anna meine Zweifel? Konnte sie auch noch Gedanken lesen? Ich merkte wie sie mich ansah, drehte meinen Kopf zu ihr. Sie ließ mich los um zu Buchstabieren: Darf ich dich Küssen? Ich erschrak, tat so als ob ich sie nicht verstanden hätte um Zeit zum überlegen zu Gewinnen. Sie buchstabierte nochmal, ich tat wieder so als hätte ich nicht Verstanden.
Sie wusste genau dass ich sie Verstand, aber Unsicher war, setzte alles auf eine Karte und beugte sich zu mir, nahm mit ihren Händen meinen Kopf und küsste mich zärtlich auf den Mund. Ein zartes Knabbern mit ihren weichen Lippen an meinen Lippen zuerst, dann ein kaum merkliches Saugen am meiner Unterlippe. Zuerst war ich erschrocken und passiv, doch als sie dann auch noch mit den Daumen meine Ohrmuscheln streichelte schmolz jeder Widerstand dahin. Sie wusste was sie machte. Zart und zurückhaltend genug um sie nicht abzuwehren, direkt genug um ihre Gefühle auszudrücken.