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Alles Neu macht der Mai

Am Sonntag Abend holten wir uns eine Pizza beim Italiener drei Straßen weiter, aßen sie mit dicken Jacken aus der Pappe auf der Dachterrasse, sitzend auf zwei umgedrehten Getränkekisten. Nach dem Essen wollte ich Anna ein Gespräch aufdrängen, denn bis Montag hatten wir uns zu Entscheiden. Bei mir war die Entscheidung innerlich schon Gefallen, aber ich fand es wichtig, Anna maßgeblich mit Einzubeziehen.

Anna meinte nur, dass diese Wohnung hier das mit Abstand beste Angebot bisher für mein Geld wäre und dass sie mir Zuraten würde. Dann fragte ich sie wie sie das Emotional sehe. Anna Antwortete nur mit einem glücklichen Lächeln. Alles Klar! Anna Maria, du möchtest das Zimmer gleich neben dem Eingang für dich haben? Sie nickte nur, wieder mit dem glücklichen Lächeln. Wie wenig Worte es doch manchmal im Leben brauchte. Sollen wir die beiden jetzt gleich noch Anrufen und für morgen Mittag einen Termin machen? Sie legte kurz die Pizza ab um zu Gebärden: Ja, mach das Renate!

Auch das folgende Telefongespräch mit dem alten Mann war nur sehr kurz, die beiden hatten schon Vermutet, dass wir die Wohnung wollten. Meine Frage nach dem Streichen der Wohnung war schnell beantwortet, wenn wir einverstanden wären, dass ihr Schwiegersohn das macht, wäre es diese Woche noch erledigt. Wir Verabredeten einen Termin für Montag Nachmittag in der Lobby des Seniorenstifts.

Diese Nacht ließ mich Anna zwar mal körperlich in Ruhe, trotzdem konnte ich vor Aufregung kaum Schlafen. Ich hatte ein neues Zuhause gefunden. Zusammen mit dem Menschen, den ich Liebte. Anna wurde Montag früh wieder von ihrem Kollegen mitgenommen, vielleicht könnte sie eine Fahrgemeinschaft organisieren. Der Montag Vormittag verging mit einem Besuch bei meiner Bank, wo ich mir zwei Bankbestätigte Schecks ausstellen ließ, einen mit einer vierstelligen Summe für Nachmittag zum Anzahlen, den Zweiten mit der kleinen sechsstelligen Summe für den hoffentlich bald folgenden Notartermin.

In der Immobilienabteilung schwatzte ich dem Berater noch einen Vertragsvordruck ab. Die restliche Zeit verging schleppend langsam, bis Anna Maria mit dem Bus endlich von der Arbeit kam, sie war mindestens genauso aufgeregt wie ich auch.

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