Categories
Fetisch Lesben

Das Aschenputtel

Die nächsten Tage hörte und sah ich nichts von Doro, nur der Bademantel baumelte in einer Plastiktüte außen an meiner Wohnungstüre, als ich mir am folgenden Morgen frische Brötchen zum Frühstueck holte. Genauso froh war ich dass wir die Apotheke zwischen den Feiertagen offen hatten. Ablenkung, eine Aufgabe, Normalität im Leben, die Zeit verging Kurzweilig mit viele Kunden. Als am Abend Ruhe einkehrte begann ich mich zu Sehnen. Nach Dorothea. Erst leise, einfach wegzuschieben. Jeden Abend jedoch mehr, Sehnsüchtiger, Emotionaler. Ich war verunsichert. Sollte ich mich melden? Oder besser warten? War etwas Abstand gut oder der Kontakt besser? Nichts passte mehr zusammen.

Manche Entscheidungen werden einem im Leben abgenommen, als Doro an Sylvester 5 Minuten vor Ladenschluss an Mittag plötzlich in meiner Apotheke stand. Huhu Sonja! Wie ein Wirbelwind schneite sie herein, wie immer mit Lederjacke, unordentlichen Haaren, unvorteilhafter Brille, Cowboystiefeln und langem Rock. Meine beiden Kolleginnen waren bereits gegangen und ich bediente die letzten Kunden, aufmerksam beobachtet von Doro. Dann schloss ich ab. Hallo! Hallo! Sie küsste mich flüchtig auf den Mund, ein Schauer voller Glück rann über meinen Rücken. Was machst du hier, Doro? Hättest du etwas gebraucht? Ja, Dich Sonja! Dieses entwaffnende Lächeln erschauerte mich abermals.

Komm Sonja, mach hinne, wir haben noch etwas zu Besorgen! Mein Blick muss wohl eindeutig Fragend gewesen sein, denn sie ergänzte: Baaaddeeeanzuuug! Oder hast du schon einen? Ähm, Nein! Ich war etwas Verwirrt. Wo soll ich mitten im Winter einen Badeanzug her bekommen? Na in dem Wäschegeschaeft, wo wir mein Geschenk gekauft hatten! Los mach jetzt, die haben nur noch zwei Stunden in diesem Jahr auf! Kaum war Doro anwesend überschlug sich das Leben in Hektik hinein. Ich schloss eilig die zwei Kassenschubladen, einen Stapel Rezepte und zwei Karton mit verschiedenen gewissen sensiblen Medikamenten in den großen Tresor, schon verließen wir meinen Arbeitsplatz durch den Hintereingang. Doro plapperte schon stürmisch los, während sie mich zur Bushaltestelle zog und ich versuchte meine Gedanken und Gefühle zu Ordnen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.