Voller Erwartung öffnete ich die Wohnungstüre, ein Geruch von Sägespänen, Leim und Farbe schlug mir entgegen. Meine Eile war völlig vergebens, denn Doro begrüßte mich in einer alten weiten Jogginghose und einem alten bekleckerten Hemd mit einer Basecap nur knapp, drückte mir meine Sporttasche in die Hand. Du wolltest doch ins Hallenbad etwas Schwimmen gehen? sagte Sie. So, wollte ich? antwortete ich verdutzt. Ja, lachte mich Doro an. Wolltest du. Und lass dir Zeit dabei. Vorsichtig versuchte ich mich an ihr vorbei zu drücken, Vergeblich. Langsam trottete ich zur Bushaltestelle. Warum machen mit mir immer alle…..
Langsam zog ich im erfrischenden Wasser meine Bahnen. Es waren nur wenige Ältere und kaum Kinder im Bad, so dass ich ungestört Schwimmen konnte. Eigentlich keine schlechte Idee von Dorothea. Nur wie lange ist Zeit lassen? Und warum durfte ich nichts sehen? Wozu diese Geheimniskrämerein? Wollte sie mich vor vollendete Tatsachen stellen, weil sie sich meiner Zustimmung nicht sicher war? Warum wurde mir dieses Mädchen immer Rätselhafter je besser ich sie kannte? Bereute ich es schon mich in ihr Leben gemischt zu Haben? Ich traf eine Kollegin, die Samstags immer Aushalf mit ihrem Mann, welche mich spontan anschließend in ein Kaffee einluden. So fiel mir das Zeit Lassen deutlich leichter, obwohl ich beim Plaudern sehr unkonzentriert war. Der gemeinsame Abend wandte sich eh dem Ende zu, als eine SMS von Doro auf meinem Mobil erschien: Du kannst Kommen!
Wie auf Kohlen saß ich alleine im späten Bus, stapfte aufgeregt die Treppe nach oben, öffnete Neugierig die Wohnungtüre. Wieder empfing mich der Geruch nach Farbe, etwas schwächer nun. Gemischt mit Kerzenduft. Das ganze Wohnzimmer war in Kerzenlicht getaucht. Doro? Ich drückte die Türe hinter mir zu. Leise mystische Musik erklang aus der neuen Stereo, ich hängte den Mantel auf und stellte die nassen Stiefel in die flache Schale hinter der Türe. Dooorooo!?
Dann kam Doros Auftritt. Es war wirklich eine völlige Überraschung und eine absichtlich inszenierte Selbstdarstellung. Sie schwebte gemessen aus dem Schlafzimmer auf mich zu. Mein Mund blieb geöffnet, ich war Sprachlos. Hatte ich irgendwo mir etwas Kuriosem von ihr gerechnet, so sicherlich nicht mit diesem jetzt. Sie sah aus wie ein Engel! Nicht bildlich, nein ganz real, verstärkt durch die Musik und dem flackernden Kerzenschein. Ich war fassungslos, Überrumpelt.