Sie begann während des Essens ein unverfängliches Gespräch, wie mir der Abend und die Leute gefallen hätten, ob ich auch die drei Frauen am Nebentisch bemerkt hätte, die uns dauernd angeglotzt hatten. War also keine Einbildung nur von mir. Ob wir dort wieder mal hingehen wollen. Die Situation am Parkplatz erwähnte sie mit keiner Silbe, vermied Geschickt auch nur darauf anzuspielen. Dann fragte sie mich, wie ich mich denn mit ihr Fühle, wie es mir mit ihr zusammen Ginge. Langsam, ob der unverfänglicheren Themen erwachte auch mein Mitteilungsbedürfnis wieder. Ich sagte ihr, dass ich noch nie so Verliebt gewesen sei und dass sie ein ganz besonderer Mensch für mich sei. Sie grinste nur Wissend. Sind wir dann jetzt Zusammen, ein Paar? fragte mich Doro. Eilig stand ich auf, umarmte sie von Hinten. Ich hoffe doch, Doro! Dann sind wir jetzt ein richtiges lesbisches Paar? Der Ausdruck Lesbisch stieß mich noch etwas ab, statt einer Antwort drückte ich sie ganz fest und küsste sie aufs Ohr.
Darf ich dann jetzt bei dir Wohnen? fragte Doro weiter. Ich erschrak. Da war wieder dieses Ansinnen, diesmal ganz deutlich und unverhohlen Ausgedrückt. Ich überlegte Eilig. Eigentlich war mir das nicht Recht. Ich hatte kaum Möbel, war selber noch nicht eingerichtet. Was sollten die Nachbarn denken? Was würde ihre Mutter dazu sagen? War das gut? Zwei Frauen zusammen wohnen, die eine schon 40, die andere gerade mal Volljährig, Schülerin, ohne jedes Einkommen, vielleicht nur mit etwas Taschengeld von der Mutter? Wollte ich das überhaupt? Konnte das Gutgehen? Würde ich mir das leisten können?
Sonja?!? Doros Stimme riss mich zurück. Ich drückte sie wieder feste an mich. Aber natürlich mein Schatz, klar kannst du bei mir wohnen! Mein Verstand schrie innerlich mahnend auf, mein Gefühl wollte einen Versuch wagen, nicht ahnend was da noch auf mich zukommen sollte. Doro drehte sich zu mir um, nahm mich Liebevoll in den Arm und küsste mich zärtlich auf den Mund. Der Verstand wurde bildlich von den Gefühlen in eine Ecke getreten. Sie wusste genau wie sie mich knacken konnte.