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Fetisch Lesben

Das Aschenputtel

Als wir andächtig in unseren dampfenden Tassen rührten entwickelte sich langsam ein ungezwungenes Gespräch, ob der Lautstärke der Musik mussten wir uns über den Tisch zueinander beugen, dadurch entstand eine etwas konspirative, vertrauliche Stimmung und wir verloren den Blick für unsere Umgebung, waren nur noch auf uns beide Fixiert. Sag mal Doro, fragte ich nach geraumer Zeit vorsichtig, kann es sein dass dich die anderen Schüler an der Bushaltestelle irgendwie meiden?

Ja Sonja, ist dir das auch Aufgefallen? Ich bin Lesbisch und sie alle wissen es. Wie??? ich schaute verdutzt, wusste natürlich was Lesbisch ist, war aber völlig erstaunt über ihre schonungslose Offenheit. Sie deutete meine Frage falsch, setzte nach: Ja, ich mag Frauen. Und nur Frauen. Als Freundin, besser noch als künftige Lebenspartnerin. Bei diesen Worten nahm sie ihre hässliche Brille ab, legte ihre Hand so auf den Tisch, dass sie mich mit ihren langen Fingernägeln leicht an meiner Hand berührte, sah mich tief und eindringlich mit großen Augen an, dass mir eine Gänsehaut an den Armen entstand.

Das erste Mal dass ich so Offen ihre durchaus schönen Augen sehen durfte. Und irgendwie, fuhr sie nach einer Pause fort, haben die anderen anscheinend Angst, dass es eine ansteckende Krankheit ist. Jungs machen sich erst gar nicht die Mühe sich mit mir abzugeben und Mädchen haben Angst in meiner Gesellschaft auch als Lesbe gesehen zu Werden. Natürlich begriff ich rein Sachlich, aber nicht emotional, dies passte so gar nicht in mein Bild welches ich von ihr hatte, Beunruhigte mich eher als es mich Befriedigte, endlich hinter ihr Geheimnis gekommen zu Sein. Unter dem Tisch berührten ihre Knie scheinbar zufällig die meinen.

Sie deutete meine momentane Sprachlosigkeit anscheinend als Interesse und fuhr fort, mir etwas mehr darüber zu erzählen, wie sie sich ihrer Neigung bewusst wurde und ihre ersten zaghaften Versuche damit Umzugehen. Zu diesem Thema konnte ich so gar nichts beitragen und Doro schien es zu Genießen, einmal ganz Offen über ihr Leben und ihren Seelenhaushalt zu Plaudern, der Rest des Abends verging mit ihren Worten, nur sehr gelegentliche Nachfragen von mir wenn ich etwas nicht Verstand.

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