„Theresa und ich wollen eigentlich irgendwo hin, wo es etwas ruhiger ist.“ sagte ich nur zu Kai-jin und zwinkerte ihr dabei zu.
„Was?“ fragte sie erstaunt, und begann sofort wissend zu lächeln. „Du und Theresa?“
Sie war also die ganze Zeit so mit Luigi beschäftigt gewesen, das sie nicht bemerkt hatte, was zwischen mir und Theresa gelaufen war.
„Ist die nicht ein bisschen alt für Dich?“ lästerte Kai-jin, und ich empfand ihre Stimme ein bisschen zu schnippisch. War sie etwa eifersüchtig?
„Und ist der da nicht ein bisschen klein für dich?“ fragte ich und deutete mit dem Kopf Richtung Luigi, der von unserer Unterhaltung zum Glück nicht ein Wort verstand.
Eine Weile standen wir so voreinander und keiner wusste so Recht, wie er die Situation nun bereinigen sollte, geschweige denn, was er nun sinnvolles sagen sollte. Es lag so eine komische Anspannung in der Luft, die sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung kippen konnte. Entweder explodierten wir gleich in einen heftigen Streit oder es trat das genaue Gegenteil ein. Jeder von uns schien das zu wissen und jeder von uns hatte wohl Angst den ersten Schritt zu tun, weil er befürchtete es könnte der falsche sein.
Luigi, der die angespannte Situation bemerkte, wollte die Situation irgendwie retten und schaute sich deshalb nach Theresa um. Als er sie alleine auf der Empore sitzen sah, deutete er auf sie und gab uns zu verstehen, dass wir doch besser zu ihr gehen sollten.
Damit war die Anspannung gebrochen und bevor Luigi Kai-jin einfach mit sich zog drehte sie sich noch einmal schnell zu mir um und raunte mir ins Ohr: „Warum eigentlich nicht, lass uns einfach mal was anderes ausprobieren.“ Und bevor ich etwas erwidern konnte war sie quer über die Tanzfläche auf dem Weg zur Empore. Ich folgte den beiden.
Bei Theresa angelangt, wechselten Theresa und Luigi ein paar Worte in schnellem Italienisch, von denen ich überhaupt nichts verstand. Ich bemerkte nur, dass Luigi immer wieder zu mir herübersah, also musste es wohl um mich gehen. Ich warf einen Blick auf Kai-jin, die fast direkt neben mir stand, aber sie reagierte nicht auf mich, und ich hatte das Gefühl, sie tat es bewusst.
2 replies on “Georg Genders Schwester.”
Eine der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^
Einer der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^